Ed Guiney
Produzent/in von:
Yorgos Lanthimos kehrt zur kalten Unerbittlichkeit seines Frühwerks zurück und erzählt in drei unabhängigen, doch mit den gleichen Darsteller*innen besetzten Episoden von einer absurden Welt voller menschlicher Abgründe. Schmackhaft wird das so böse wie drastische Spiel durch jede Menge überraschende Wendungen und irrwitzige Details sowie die großartige Besetzung.
Yorgos Lanthimos' neuer Film ist sein bislang gefälligster: eine pittoresk-groteske Gothic-Novel-Parodie mit einer Kindfrau und viel Sex im Zentrum, die sich deshalb als Emanzipationsgeschichte ausgibt.
In seinem erst zweiten Spielfilm nach »Martha Marcy May Marlene« von 2011 erzählt Sean Durkin vom Auffliegen von Lebenlügen und dem Scheitern einer einst glänzenden Karriere. Jude Law und Carrie Coon sind großartig als Ehepartner, die zu verbandelt sind, um die Wahrheit über den jeweils anderen erkennen zu können
Yorgos Lanthimos mal nicht hermetisch, sondern schwung- und lustvoll und sehr zugänglich: Sein Historiendrama »The Favourite« über Polit- und Liebesintrigen am Hof der englischen Königin Anne ist ein bitterböses Dekadenzbild mit aktuellen Bezügen. Emma Stone, Rachel Weisz und ganz besonders Olivia Colman begeistern als zentrales Trio
In Yorgos Lanthimos' neuem Film »The Killing of a Sacred Deer« wird ein berühmter Herzchirurg vor ein grausames Dilemma gestellt... Düstere Horrorgroteske des griechischen Regisseurs, der meisterhaft eine schwer greifbare Stimmung zwischen übernatürlichem Schrecken und staubtrockenem Humor heraufbeschwört
Im irischen Arbeitermilieu sucht eine aggressive junge Frau einen Begleiter für die Hochzeit ihrer besten Freundin – und findet dabei zu sich selbst. »Ein Date für Mad Mary« ist eine wundervoll gespielte, mit großem Feingefühl und leisem Humor inszenierte Mischung aus Charakterstudie und Coming-of-Age-Geschichte
Eine junge Frau und ihr kleiner Sohn werden seit Jahren in einem fensterlosen Raum gefangen gehalten; schließlich wagen sie einen Fluchtversuch. »Raum« ist ein exzellent inszeniertes, herausragend gespieltes Drama, das bei aller Intensität nie reißerisch wirkt
Einerseits Groteske auf Geniekult und Musikgeschäft, andererseits melancholisch-lakonisches Drama über Selbstmord und psychische Krankheiten. Zwischendurch ist man bei »Frank« ratlos
Ein Rückblick auf das Jahr 1993 und den Nordirlandkonflikt. James Marsh (»Man On Wire«) zeichnet das Bild einer Frau, die aufgerieben wird zwischen den Fronten, zwischen Loyalität und Verrat
Leonard Abrahamson inszenierte eine stille Tragödie über einen nuanciert gezeichneten Außenseiter, die von der großartigen Darstellung des Iren Pat Shortt geprägt wird: »Garage«
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Tipp
Tilda Swinton spielt in Joanna Hoggs »The Eternal Daughter« gleichzeitig Mutter und Tochter – und eine Regisseurin, die einen Film über die eigene Mutter machen möchte.
Tipp
Eine Krankenschwester soll 1862 ein Mädchen überwachen, das angeblich seit Monaten nicht gegessen hat. Regisseur Sébastian Lelio spielt in »The Wonder« mit Fabrikation und Authentizität.