Bruno Wagner
Produzent/in von:
An einer englischen Eliteschule bringt eine guruhafte neue Lehrerin für achtsamer Ernährung ihre Schüler:innen dazu, das Essen gleich ganz aufzugeben. Jessica Hausner erzählt formal sachlich von Selbstzerstörung und triggert aktuelle Themen. Doch wird der toll inszenierte und ausgestattete Film ein Stück weit von seinem konzeptionellen Ansatz gefressen und lässt kalt.
In vier Fällen erzählt der Film von Menschen, die sich angesichts der Flüchtlingskrise engagieren, aber an einem bestimmten Punkt damit überfordert sind und problematische Entscheidungen treffen. Der Film legt Wert auf ambivalente Figuren, wo leicht Karikaturen hätten entstehen können.
Dem Liebesduft kann niemand widerstehen: Jessica Hausners stilsicheres, hochelegantes Science-Fiction-Stück über eine genmanipulierte Blume führt in eine Hölle des programmierten Glücks: »Little Joe«
Peter Simonischek und Jíri Menzel spielen zwei gegensätzliche Männer, die die Geschichte ihrer Väter und Familie während der NS-Zeit in der Slowakei recherchieren. »Der Dolmetscher« ist ein ruhiges, überlegtes Road Movie
Ein Mindgame-Movie voll surrealer Szenen einer Ehe: Birgit Minichmayr und Philipp Hochmair überzeugen als kriselndes Paar, das in den Mahlstrom einer verworrenen Eifersuchtsgeschichte gezogen wird
Zwei Schwestern kommen beim Sterben ihres Vaters in einem abgelegenen Alpengasthof zusammen. »Oktober November« ist ein leises, distanziertes familiäres Kammerspiel des österreichischen Regisseurs Götz Spielmann
Die Österreicherin Barbara Albert meldet sich nach einer Regiepause zurück mit einem autobiografisch inspirierten Stoff, der in die NS-Vergangenheit führt. Genau und formbewusst inszeniert, aber mit deutlich konzilianteren Tönen
Fulminante Verfilmung eines literarischen Klassikers aus den frühen sechziger Jahren: Marlen Haushofers Vision vom Überleben einer einzigen Frau nach der apokalyptischen Katastrophe. Eine großartige Martina Gedeck in der einsamen Hauptrolle: »Die Wand«
Jasmila Žbanić, deren Debüt »Esmas Geheimnis« mit einem Berlinale-Bären prämiert wurde, wählt sich für ihren zweiten Spielfilm ein brisantes Thema: den im Innern einer Liebesbeziehung aufbrechenden Konflikt zwischen »westlich-liberalem« und »religiös-fundamentalistischem« Lebensstil. Leider verspielt sie dieses Thema durch eine reichlich oberflächliche Figurenzeichnung