Weltkino

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Mit Witz und unverhohlener Regimekritik serviert der iranische Regisseur Jafar Panahi sein Roadmovie, in dem er selbst als Taxifahrer wechselnde Fahrgäste durch Teheran kutschiert. Die dokumentarische Form von »Taxi Teheran« füllt er auch mit Inszenierungen und zeichnet so aus der Enge eines Autos heraus ein vielschichtiges, höchst unterhaltsames Gesellschaftspanorama
Eine Gruppe von Teenagern in einem Vorort von Detroit wird von einem Fluch heimgesucht. Origineller Indie-Horrorfilm, der sich an Klassikern der Gattung orientiert, ihnen aber durch seine minimalistische und verhaltene Erzählweise eine neue Dimension hinzufügt
Einmal auf der Freilichtbühne der Karl-May-Festspiele stehen, das ist Max größter Wunsch und er wird alles daran setzen, sich diesen Traum zu erfüllen. Sehr lebensnah umgesetzt mit leider misslungenen Erwachsenenfiguren
Der australische Episodenfilm »Der kleine Tod« findet überraschende Wendungen für bekannte Perversionen und geheime Fantasien und macht es dem Zuschauer gar nicht leicht, alles lächerlich zu finden
Das fortschreitende Vergnügen einer Geschlechtsumwandlung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier Fantasien am Werke sind, die den Regisseur François Ozon seit dem Beginn seiner Karriere begleiten. Nicht immer kommt dabei mehr als ein originelles Kabinettstück heraus – meisterlich gespielt
Die sehenswerte Dokumentation schildert den Zerfall der Sowjetunion aus der Perspektive jenes legendären Eishockeyteams, das ein Symbol für die Überlegenheit des Kommunismus sein sollte
Nuri Bilge Ceylans Cannes-Gewinner ist ein ausgesprochen dialogreicher, sehr langer und langsamer Film – durchaus eine Herausforderung an die Zuschauergeduld. Doch er belohnt mit dem außergewöhnlich differenzierten Porträt eines Provinzpatriarchen und seiner lähmenden Herrschaft über Familie und Abhängige, was man als Parabel auf die heutige Türkei lesen kann, doch nicht muss
Längst sollte man Xavier Dolan nicht mehr das Wunderkind aus Québec nennen: Er ist ein blutjunger Meister. Sein neuer Film »Mommy« verstrickt einen hyperaktiven 16-Jährigen, seine Mutter (die großartige Anne Dorval) und ihre Nachbarin in eine übermütige und abgründige Dreiecksgeschichte, die unvorhersehbare Wege geht
In ihrer sozialbewussten Mockumentary über eine Vampir-WG spielen die "Flight of the Conchords"-Erfinder Taika Waititi und Jemaine Clement einerseits mit der klassischen Vampir-Mythologie, gewinnen dem auserzählten Format der WG-Sitcom darüber hinaus aber auch ein paar neue, bissige Seiten ab
Der diesjährige Berlinale-Sieger ist ein makabres Puzzle aktueller chinesischer Verhältnisse. In seinem einfallsreich konstruierten Film noir nutzt Diao Yi'nan die Genremuster, um von der Verharschung des gesellschaftlichen Klimas zu erzählen