Tobias Moretti

Als Schauspieler/in:

Ein unterkühltes SF-Home-Invasion-Drama, entlang der Frage, was wäre, wenn die Invasion vom Home ausgeht
Sozialdrama von Hüseyin Tabak, das ganz um seine Hauptfigur, die rumänische Romni Ali herum gebaut ist und den Boxsport zur deutlichen Lebensmetapher macht. Die Roma-Aktivistin Alina Șerban ist ein Ereignis in der Hauptrolle. Ihr sprechender Blick ist es, der den Zuschauern eine ganz eigene Sicht auf prekäre Arbeitsverhältnisse und das Hamburger Milieu vermittelt
In seinem jüngsten Film erzählt Terrence Malick vom oberösterreichischen Bauern Franz Jägerstätter, der von den Nazis hingerichtet wurde, weil er sich aus religiösen Gründen dem Wehrdienst verweigerte. Als Zuschauer muss man indes nicht gläubig sein, um diesen Film als kostbares Geschenk zu verstehen. Er entfaltet die Geschichte einer reinen Seele und eines Menschen, der bis zuletzt wertekonform handelt und dadurch zum Außenseiter wird in einer Gemeinschaft potentiell violenter Konformisten
Werkgetreue Adaption von Siegfried Lenz' Bestseller. Während des Zweiten Weltkriegs ist ein elfjähriger Junge hin- und hergerissen zwischen seinem gestrengen Vater und einem weltoffenen Maler, den die Nazis mit einem Arbeitsverbot belegen. Christian Schwochow erzählt das in schweren, erdrückenden Bildern, aus denen jegliches Licht entwichen scheint
Nach dem großen Erfolg der »Dreigroschenoper« wird das Kino aufmerksam auf Brecht und Weill. Ein »Dreigroschenfilm« soll gedreht werden, und Brecht soll ein Exposé fürs Drehbuch schreiben. Doch Brecht ist nicht bereit, Konzessionen an den Publikumsgeschmack zu machen; er prozessiert gegen die Nero-Film AG. Dies ist in Joachinm A. Langs hochinterssantem Film aber nur eine Ebene in einem komplexen Erzählgefüge: Verhandelt werden Fragen nach der Künstlerautonomie, Inszenierung und nach der Aufgabe von Kunst überhaupt
Vienna-Noir, der die schöne Wienerin neu definiert als melancholisches Supergirl mit Migrationshintergrund. Trotz überdrehter Action und manchmal überzeichneter Charaktere gelingen Stefan Ruzowitzky mit »Die Hölle – Inferno« aufregende Momente eines körperlichen Kinos zwischen Gewalt und Zärtlichkeit
Der Österreicher David Rühm fügt den unermüdlichen Variationen des Vampirgenres eine durchaus amüsante, beziehungsneurotische Komödienversion hinzu
Diesmal ist der Brenner so ziemlich am Ende und kehrt in seine Heimatstadt Graz zurück. Wo natürlich wieder was passiert. Der vierte Krimi von Wolfgang Murnberger/Josef Hader/Wolf Haas ist gewohnt schwarzhumorig
Aus der Perspektive eines Sohnes erzählt Christian Bach in »Hirngespinster« sehr wahrhaftig von Selbstlügen, Scham, Misstrauen und Vorurteilen im Umgang mit Schizophrenie
Sam Riley als einsamer Rächer dieses alpinen Westerns fasziniert mit wenigen Worten und präzisen Schüssen vor grandioser Winterkulisse. Sehr schön auch, dass Regisseur Prochaska in »Das finstere Tal« auf alles Tarantinoeske verzichtet

In der Dokumentation:

Die Montage von Stellen aus lang verschollenen Briefen und Tagebüchern von Heinrich Himmler mit sorgfältig ausgewähltem Archivmaterial ist für jeden historisch Interessierten spannend, trägt allerdings nichts Neues zum Paradox von »Anstand« und Naziverbrechen bei

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Über dem Gesetz? Ein Richter auf Abwegen in »Euer Ehren«.
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Zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft greift die zweigeteilte internationale Serie »Das Netz« das Thema Fußball auf. Den Beteiligten gelingt damit ein großer Wurf.
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Jetzt auch in deutscher Version: die Miniserie »Euer Ehren« zeigt, wie ein angesehener Richter fast alles verliert.
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Zu Beginn seiner Karriere kümmerte er sich um einen Schäferhund, Kommissar Rex genannt, später spielte er Opportunisten und Patriarchen: In diesem Monat brilliert der österreichische Schauspieler Tobias Moretti in der Siegfried-Lenz-Verfilmung »Deutschstunde«