Sascha Westphal
Filmkritiken von Sascha Westphal
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Sechs Geschichten, sechs Genres und etwa ein halbes Dutzend Stars, die Rollen, Alter, Hautfarbe und Geschlecht wechseln. Neben den Licht- und Schattenseiten der menschlichen Natur werden auch gleich die erzählerischen Möglichkeiten des Kinos ausgelotet
In seinem zweiten in den USA entstandenen Film »Possession – Das Dunkle in dir« bedient Ole Bornedal so ziemlich alle Konventionen des Exorzisten-Kinos. Große Innovationen hält die Geschichte aber nicht bereit
Mit seiner Verfilmung von Terence Rattigans Theaterstück schließt Terence Davies direkt an die unvergänglichen Meisterwerke von David Lean und Douglas Sirk an
Mit ihren eindrucksvollen Luftaufnahmen setzt Joseph Vilsmaiers filmische Liebeserklärung an Bayern visuell Maßstäbe. Nur verlieren selbst die imposantesten Bilder noch etwas von ihrer Kraft und ihrem Zauber, wenn sie von Offkommentaren begleitet werden, die an Werbebroschüren des Fremdenverkehrsamts erinnern
Ein Mann, der kein Glück empfinden kann, setzt alles daran, eine junge Frau zu zerstören. Sein Regisseur Jaume Balagueró geht ganz ähnlich vor. Er zwingt dem Betrachter die Sicht des Täters auf und raubt ihm so auch noch die letzte Freude am psychologischen Horrorkino
Eine junge Frau kommt nach Vegas und entdeckt dort ihr Talent für das Wettgeschäft. Was nach einer typischen Hollywoodfantasie klingt, erweist sich als absolut beglückende wahre Geschichte, die Stephen Frears mit einem untrüglichen Gespür für die märchenhafte Seite der Wirklichkeit in Szene gesetzt hat
In etwas zu gediegenen Bildern erzählt Christoph Stark in »Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden« von der Liebe zwischen dem Dichter Georg Trakl und seiner Schwester Grete. Aber die Leidenschaft, mit der sich Lars Eidinger und Peri Baumeister in dieses Wälsungenblut-Paar versenken, ist mächtiger als Starks allzu fernsehkompatibles Kunstgewerbe
Die Komödie über zwei Köche, die den Widrigkeiten der modernen Feinschmeckerwelt trotzen, folgt dem klassischen Rezept so ziemlich aller Buddymovies. Das klingt nach filmischem Fast Food, wurde aber mit großer Liebe zubereitet
Nach dem reizvollen Action-Pastiche »JCVD« verliert sich der französische Filmemacher Mabrouk El Mechri nun in den tiefsten Genre-Niederungen. Nach dem Verschwinden seiner Familie gerät ein junger Amerikaner zwischen die Fronten zweier Geheimdienste. Seinen Wettlauf gegen den Tod setzt El Mechri erwartbar atem-, aber leider auch völlig kopflos in Szene
Sönke Wortmanns Antwort auf Hollywoods Brachialkomödien über peinliche Hochzeitsvorbereitungen verzichtet glücklicherweise auf deren Exzesse in Sachen Geschmacklosigkeiten. Nur kommt sie dafür so brav und bieder daher, als schrieben wir das Jahr 1952