Alexandra Seitz
Filmkritiken von Alexandra Seitz
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Das Märchen über die beiden verstoßenen Geschwister wird hier aus einer Perspektive erzählt, die einen geänderten Zugriff auf dessen Subtext ermöglicht. »Gretel & Hänsel« ist ein erfreulich komplexer Genrebeitrag
Ein einsamer Mann in eisiger Weite sieht sich konfrontiert mit der Frage nach dem Sinn. Er bricht auf zu einer Reise, die von Beginn an auch eine metaphorische ist. Abel Ferraras Film »Siberia« reizt mit der Freiheit der Form und dem Mut seiner Gedanken
Ein Familiendrama, in dem ein Vater das Vatersein lernt, souverän inszeniert mit den visuellen Mitteln des Film noir; und im Zentrum Mark Waschke, der sich mitfühlend der Fehlbarkeit seiner Figur annimmt: »Der Geburtstag«
Die Geschichte dreier Schwestern, die aus der Stadt in ihr abgelegenes Heimatdorf in Zentralanatolien zurückkehren und so die Sorgen des Vaters vermehren. In raumzeitlicher Verdichtung und aus einer Reihe von Auseinandersetzungen und daraus resultierenden tragischen Ereignissen entsteht ein vielschichtiges Bild der sozialen Strukturen, familiären Beziehungen, gesellschaftlichen Verhältnisse. Ein Film wie ein russischer Roman
Tommaso ist ein künstlerisch tätiger Mann, der, bereits etwas jenseits der Lebensmitte, den Mut fasst, sich radikal neu zu orientieren. »Tommaso« ist ein Spielfilm, der die Wirklichkeit seiner Produktionsebene in die Handlung einfließen lässt, bis die Fiktion ihren Halt verliert und der Wahrheit Platz macht. Ein Vexierspiel
Die bösen Buben sind in die Jahre gekommen: Der neueste Eintrag im legendären Testosteron-Reaktor »Bad Boys« versucht Action und Krawall mit gegenwärtigen Sensibilitäten unter einen Hut zu bringen. Das Ergebnis ist eine Art verkehrtherum getragene Basecap-Zipfelmütze mit Bommel
Während eines verregneten Tokioter Sommers lernen sich der Ausreißer Hodaka und das Waisenmädchen Hina kennen, das die Sonne scheinen lassen kann. Gemeinsam verändern sie nicht nur das Wetter, sie verändern auch die Welt, nicht unbedingt zum Guten. Farbenfroher, fröhlicher Animationsfilm, der eine etwas eigenwillige Perspektive auf den Klimawandel anlegt
Meisterliches Epos: Über drei Dekaden hinweg und vor dem Hintergrund des Systemwandels in China denkt Wang über die Frage nach, ob und inwiefern der Mensch Subjekt oder Objekt seiner Geschichte ist: »Bis dann, mein Sohn«
Eine Frau wird durch die Begegnung mit ihrer Jugendliebe von ihrer Vergangenheit eingeholt, wodurch ihre neue Beziehung in Gefahr gerät. »Was gewesen wäre« ist ein wunderbar erwachsenes Liebesdrama, mit beeindruckend sicherer Hand inszeniert. Allerbestes Erzählkino
Anna und Philipp verlieben sich bei einem Treffen von west- und ostdeutschen Jugendgruppen; bald schon geraten ihre Gefühle unter die Räder eines völlig humorlosen Systems. Und leider auch in die Fänge eines total fantasielosen Films, der kein Klischee auslässt: »Zwischen uns die Mauer«
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