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Höchst gelungener Dokumentarfilm über die Schriftstellerin Patricia Highsmith, deren psychologische Kriminalromane vielfach verfilmt wurden, die aber eine lesbische Liebesgeschichte 1953 nur unter Pseudonym veröffentlichen konnte. Drei ihrer Lebensgefährtinnen kommen hier zu Wort, neben Highsmith selber in Interviews und mit Äußerungen aus ihrem erst kürzlich veröffentlichten Tage- und Notizbüchern.
Beschäftigung mit marxistischer Theorie ist ein beliebtes Motiv von Regisseur Julian Radlmaier. Das galt bereits für seinen ersten Langfilm »Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes« (2017). Hier erzählt er vom Aufeinandertreffen einer Kapitalistin und eines Proletariers, die Gefühle füreinander entwickeln, und mixt das Ganze mit einer skurrilen Vampirgeschichte. Denn Kapitalisten sind schließlich Blutsauger.
Auf Basis der Bestsellervorlage von Julia Franck ist der österreichischen Autorenfilmerin Barbara Albert eine eindrucksvolle Verbindung aus Frauenporträt und Zeitbild gelungen.
Die patriarchale Struktur der Filmindustrie ist keine Überraschung. Wie die geschlechtsspezifische Bildgestaltung Sexismus fördert, schon. Nina Menkes' filmischer Vortrag »Brainwashed – Sexismus im Kino« jetzt auf arte.
Tilda Swinton spielt in Joanna Hoggs »The Eternal Daughter« gleichzeitig Mutter und Tochter – und eine Regisseurin, die einen Film über die eigene Mutter machen möchte.
Düstere Prognose: Die belgische Serienerzählung »Arcadia« braucht keine aufwendigen digitalen Effekte, um als Zukunftsvision zu überzeugen.
Tom Lass und sein Team zeigen in Tod den Lebenden viel kreative Freiheit, Spielfreude und Widerstand gegen normierte Erzählmuster.
Kann man sich gegenseitig analysieren? Mit »Everyone is f*cking crazy« gelingt Luzie Loose und John-Hendrik Karsten eine originelle Serie über psychische Störungen unter Jugendlichen.
Graham Roland kreuzt im US-Sechsteiler »Dark Winds« Western- und Krimimotive und verquickt ein spektakuläres Verbrechen mit indigener Folklore.
Revolverheld auf Asphalt: In »Justified: City Primeval« ist U.S. Marshall Raylan Givens älter, grauer und ein Stück empfindsamer geworden.