Mark Friedberg
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Todd Phillips dekonstruiert im Sequel zu »Joker« den Comicmythos konsequent und inszeniert Arthur Fleck als öden Loser. Gewagt? – vielleicht; langweilig? – allemal.
Darren Aronofskys Film über einen adipösen Mann mittleren Alters, der sich seiner entfremdeten Tochter wieder annähern will, reibt sich am Zeigbaren und schürft nach spiritueller Tiefe. Die Oscars für Hauptdarsteller Brendan Fraser und das Maskenbild waren zu erwarten: auch als Indiz einer erzählerischen Ambivalenz, die sich ihrem Thema mal ratlos und mal offensiv stellt.
Todd Phillips beraubt den Superheldenstoff der Genre-Elemente und verhilft dem DC-Antagonisten »Joker« zu einer »origin story« aus dem zwischen Neoliberalismus und Populismus zerrissenen Amerika
Wenn Amerika ein Geschenk Gottes ist, findet die 19-jährige Tish, dann sollten seine Tage gezählt sein. Ihre ganz eigene Sicht der Dinge gibt den Ton von Barry Jenkins' Film vor: eine Mischung aus Romantik und Zorn, Poesie und Unerbittlichkeit. Jenkins hat James Baldwins Roman »Beale Street« in ein Meisterwerk atmosphärischen Erzählens übertragen
Sensibler Kriegsfilm über einen US-Soldaten, der als gefeierter Held eine Heimattournee über sich ergehen lassen muss. Regisseur Ang Lee inszeniert »Die irre Heldentour des Billy Lynn« gewohnt unaufgeregt und realistisch und erzählt von den grotesken Mechanismen der Unterhaltungsmaschinerie, aber auch von der Grausamkeit des Kampfeinsatzes und der Entfremdung zwischen Soldaten und Daheimgebliebenen
Aus einer ziemlich ereignislosen Woche im Leben eines Kleinstadt-Busfahrers macht Indie-Ikone Jim Jarmush mit »Paterson« eine berührende Ode an die Monotonie des Alltags. Das Immergleiche steckt voller poetischer Momente, die mit leisem Humor und entspannter Schlichtheit zelebriert werden
Der Film verwebt verschiedene Comicgeschichten der 60er Jahre zu einem dichten Plot in dem wenig Zeit für die Charakterisierung der Comicfiguren bleibt. In der Umsetzung der artistischen Kämpfe des Spinnenmanns zwischen den Wolkenkratzern Manhattans entfaltet er jedoch die ästhetische Wucht, die man aus den Comicvorlagen kennt
Darren Aronofskys spektakulär-aufwendiges Sintflut-Epos mit Russell Crowe in der Titelrolle interpretiert die Bibelgeschichte als Mischung aus apokalyptischer Fantasy und großem moralischem Drama
Ein einfühlsames Drama mit bizarrem Einschlag. Jodie Foster porträtiert einen schwer depressiven Mann, der durch die resolute Intervention einer Biber-Handpuppe zurück ins Leben findet und fortan nicht mehr von ihr zu trennen ist – was zu gravierenden neuen Problemen führt. Einzelne Handlungsstränge fransen aus, die Balance zwischen Tragik und schrägem Humor gelingt nur teilweise. Doch Mel Gibsons zugleich eindringliche und hochkomische Leistung macht den Film sehenswert
Vergnügliche Komödie um eine junge TV-Produzentin (Rachel McAdams), die eine heruntergewirtschaftete TV-Morningshow wieder zum Erfolg führen soll. Das Thema der Boulevardisierung der Nachrichten wird nicht analytisch angegangen, sondern komödiantisch-satirisch verhandelt, in Gestalt eines renommierten TV-Reporters (Harrison Ford), der sich in die Niederungen des Frühstücksfernsehens begeben soll