Inbal Weinberg

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Pedro Almodóvars Venedig-Gewinner und erster englischsprachiger Langfilm ist ein intimes, nüchtern inszeniertes Zwei-Frauen-Kammerspiel, das seine Auseinandersetzung mit dem Alter und Sterben nahtlos fortsetzt.
Statt im Respekt vor Argento zu erstarren, erschafft Luca Guadagnino seine ganz eigene Vision: ein kühner, exzessiver Trip ins Vieldeutige, glänzend gespielt und getanzt, mit hypnotischer Musik von Thom Yorke: »Suspiria«
Kühne Mischung aus tiefschwarzer Komödie und gefühlvollem Drama: Aus Wut über die ungesühnte Ermordung ihrer Tochter versetzt eine Mutter eine ganze Kleinstadt in Aufruhr. Dank Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell ist das großes Schauspielerkino, in seiner überreizten Dramaturgie aber auch angeberisch: »Three Billboards Outside Ebbing, Missouri«
Philip Roth' Bildungsroman eines jüdischen Metzgerssohnes, der 1951 der Einberufung nach Korea durch das Stipendium für eine Universität im Mittelwesten entgeht, liefert die Vorlage zum wohltemperierten Regiedebüt des Autors und Produzenten James Schamus. In feinsinnigen Dialogen und sacht entrückten Bildern evoziert »Empörung« das repressive Klima der McCarthy-Ära
Bill Murray in seiner vielleicht besten Rolle seit »Lost in Translation«: Als für pädagogische Aufgaben gänzlich ungeeigneter Trinker und Spieler nimmt er sich eines Jungen an und erteilt ihm wertvolle Lebenslektionen. Neben Murray spielt jedoch auch J­aeden Lieberher seine Rolle so charmant, dass man das Klischeehafte des Films fast vergisst
Derek Cianfrance erzählt in einer Art Triptychon von Vätern und Söhnen, Schicksal und Schuld. Ein großer Wurf ist es leider nicht geworden. Trotz mancher Qualitäten wirkt »The Place Beyond the Pines« seltsam blutleer
Zwischen authentischem 90er-Jahre Zeitkolorit und berührendem Coming-of-Age gelingt Stephen Chbosky das kleine Wunder einer so tiefgründigen wie charmanten Verfilmung
»Blue Valentine« ist der große Liebesfilm der postfeministischen Ära, »The Way We Were«, fürs neue Jahrtausend: Verlieben, heiraten, sich trennen, sonst nichts – pointiert inszeniert, unglaublich dicht. Und beängstigend natürlich gespielt von Michelle Williams und Ryan Gosling

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Tipp
Maggie Gyllenhaal adaptiert in ihrem Regiedebüt den Elena-Ferrante-Roman »Frau im Dunkeln«. Olivia Colman spielt die geschiedene Professorin, die sich im Urlaub mit ihren Fehlschlägen als Mutter konfrontiert sieht.