Britta Schmeis

Filmkritiken von Britta Schmeis

Atmosphärisch dicht erzählter Psychothriller um eine Autorin, die sich zum Schreiben in die Einsamkeit zurückzieht und dort von Ängsten und mysteriösen Ereignissen heimgesucht wird – leider mit einem etwas bizarren Ende.
Mit komischen fast flapsigen Elementen erzählt Éric Tessier von einem an Demenz erkrankten Historiker, der durch die Begegnung mit einer jungen, ziellosen Frau, sich an ein verdrängtes Kapitel in seinem Leben erinnert. Etwas zu harmlos und so nicht wirklich berührend.
Konventionell erzählte Dokumentation über die Entstehung einer einzigartigen Vermeer-Ausstellung in Amsterdam und die Faszination, die Kunst auslösen kann. Interessant aber nicht überragend.
Mit beobachtender Kamera dokumentiert Pia Lenz ein altes Ehepaar und deren lebenslange Liebe, voller Würde, Intimität und Respekt. Eine außergewöhnliche Beziehung und ein ebenso außergewöhnlicher Film.
Amüsante, manchmal etwas allzu alberne Komödie über die Schicksalsgemeinschaft eines Anti-Flugangst-Seminar, die auf Island strandet. Dort offenbaren die Teilnehmer auf ganz unterschiedliche Art ihre Verletzlichkeit, um ihren Ängsten dann zu begegnen.
Berührend-brutales Porträt einer lesbischen Lehrerin in den späten 1980ern in Großbritannien, als Homosexualität im öffentlichen Leben unter Strafe stand – mit einer großartigen Rosy McEwen, die diese zerbrechlich-wankende Lehrerin spielt.
Über mehr als zwei Jahrzehnte erzählt die israelisch-französische Regisseurin Michale Boganim vor dem Hintergrund des Israel-Libanon-Konflikts von dem Schicksal zweier Familien von beiden Seiten der Grenze – kraftvoll, voller Poesie und sehr berührend.
In intensiven Bildern und irritierenden Einstellungen erzählt Tomasz Wasilewski von einer verstörenden Liebe und einem unerhörten Familiengeheimnis. Ein großartiges Cast und die außergewöhnliche Kamera machen den Film zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.
Die Fortsetzung der romantischen Komödie um einen Shanty-Chor aus Cornwall (nach einer wahren Begebenheit) aus dem Jahr 2019 greift alle Themen, imposanten Bilder und Stereotype des Vorgängers auf. Erwartbar, harmlos aber hübsch anzusehen.
In einem wilden Genre-Mix lässt die britische Regisseurin Nida Manzoor knalliges Bollywood-Kino mit britischem Humor und Martial Arts verschmelzen. Die Geschichte um eine arrangierte Ehe im modernen London funktioniert dank charmanter Einfälle und waghalsigen Genrewechseln.