Britta Schmeis

Filmkritiken von Britta Schmeis

Voller Leichtigkeit und Poesie adaptiert Régis Roinsard den gleichnamigen Roman von Olivier Bourdeaut über eine Familie, die sich der Schwere des Alltags mit Fantasie entzieht, ohne die Schattenseiten eines solchen Lebens zu verleugnen.
Filmemacher Thor Klein erzählt vom Leben des polnisch-jüdischen Atom-Wissenschaftlers Stan Ulam, der an der Konstruktion der amerikanischen Atombombe beteiligt war.
Inszenatorisch interessant verknüpft Marten Persiel Fiktion und Fakten, um auf das Artensterben aufmerksam zu machen. Seine Appelle aber geraten, wenn auch hoffnungsvoll, doch allzu oberlehrerhaft, die fiktionale Story geht nicht ganz auf.
Die fünfte Jussi-Adler-Olsen-Verfilmung verheddert sich in einer wahllos zerklüfteten Story und weiß keinerlei Spannung zu erzeugen. Auch das neue Darstellerduo Ulrich Thomsen und Zaki Youssef bleibt dabei bedauernswert blass.
Als der lebenslustige, agile Erik in Pension geht, finden er und seine zunehmend an Multipler Sklerose leidende Frau keinen gemeinsamen Weg. Einfühlsam und doch seltsam distanziert erzählt Wendla Nölle von diesem bis dahin scheinbar so glücklichen Paar. Großartig: Dagmar Manzel.
In einer virtuellen Welt wächst ein schüchterner Teenager nicht nur über sich hinaus, sondern kann auch die ganz reale Welt zu einer besseren machen. Ein rasanter, knallbunter, tiefgründiger und nur teils überladener Anime des Japaners Mamoru Hosoda.
Mit viel Einfühlungsvermögen und konsequent aus der Sicht des elfjährigen Felix (Xari Wimbauer) erzählt Christian Lerch von einem Jungen, der in einem niederbayerischen Dorf zum Ende des Zweiten Weltkrieges von den Ideologien der Nazis verführt wird, um dazuzugehören. Teils ein wenig sehr plakativ, jedoch bewegend vor allem für die junge Zielgruppe.
Mit seiner Dokumentation will der Schweizer Filmemacher Maurizius Staerkle Dux dem großen Pantomimen Marcel Marceau porträtieren, seinem Vermächtnis nachspüren und die eigenen Erfahrungen mit einem gehörlosen Vater thematisieren. Dabei verheddert er sich.
Völlig konfus erzählt Leander Haußmann von einem jungen, unambitionierten IM (David Kross), der im Auftrag der Stasi in die Boheme vom Prenzlauer Berg eintaucht, karikiert die Schreckensfiguren als bemitleidenswerte Clowns. Das ist weder lustig noch besonders originell.
Recht plakativ erzählt Oliver Rihs nach wahren Begebenheiten von dem Schweizer Ausbrecherkönig Walter Stürm und dessen Anwältin Barbara Hug , die in den 80er Jahren zu Gallionsfiguren der linken Szene wurden. Großartig: Marie Leuenberger als physisch wie psychisch gezeichnete Juristin.