Britta Schmeis
Filmkritiken von Britta Schmeis
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In einem wilden Genre-Mix lässt die britische Regisseurin Nida Manzoor knalliges Bollywood-Kino mit britischem Humor und Martial Arts verschmelzen. Die Geschichte um eine arrangierte Ehe im modernen London funktioniert dank charmanter Einfälle und waghalsigen Genrewechseln.
In hübschen und oft rasanten Bildern und sehr authentisch erzählt Lea Becker vom Erwachsenwerden und dem Lebensgefühl von vier Mädchen, bevor sie nach der Schule ihre eigenen Wege einschlagen. Eingebettet in eine Empowerment-Geschichte rund ums Skaten.
Mit liebevoller Distanz und einem angenehm ironischen Blick erzählt Philippe Weibel von einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier Menschen, die Sex Toys zusammenführen, ohne dass sie je Sex miteinander hatten.
Berührend und doch ohne Kitsch erzählt Marie-Castille Mention-Schaar von dem Mut und der Leidenschaft zweier junger Frauen, die trotz aller Widrigkeiten ihren Traum verwirklichen, ein Orchester für alle zu gründen – mit zwei herausragenden Hauptdarstellerinnen, nach einer wahren Geschichte.
Grandios erzähltes Familiendrama um eine traumatische Erfahrung, dicht erzählt und im Zusammenspiel mit Kamera, Musik und Schnitt perfekt inszeniert – mit dem großartigen Ensemble von Anna Maria Mühe und Michael Wittenborn.
Mit feiner Ironie zeichnet Maha Haj das Bild einer gespaltenen Gesellschaft in Israel und männlicher Befindlichkeiten, ohne sie politisch, religiös oder gesellschaftskritisch zu überladen. Ein nachdenklicher wie oft sehr komischer Film.
Der französische Regisseur Éric Lavaine verspielt in seiner Fortsetzung von »Willkommen im Hotel Mama« von 2016 die Möglichkeit, Mutter-Kind-Konstellation bis ins Erwachsenenalter zu ergründen, und setzt in dieser Komödie einzig auf Klamauk und Klischees.
Um viel Authentizität bemüht schickt Regisseurin Bettina Blümner drei junge Leute nach Kuba und verknüpft eine Coming-of-Age-Geschichte mit der Kritik an westlichem Tourismus-Gebaren.
Der Comedian Olaf Schubert begibt sich in dieser Mockumentary auf die Suche nach seinem vermeintlichen leiblichen Vater, den er in Mick Jagger vermutet. Ein vergnügliches Verwirrspiel mit Fakten und Erdachtem und zugleich eine unterhaltsame Ost-West-Geschichte.
Die deutsche Filmemacherin spürt in ihrer konventionell erzählten Doku der Bedeutung von Musikerinnen in der Geschichte des Rocks nach und lässt dafür viele Protagonistinnen, allen voran Suzie Quatro, zu Wort kommen. Ehrenwert aber langweilig inszeniert.