"Was tut sich?" mit Maria Schrader
Sechs Episoden aus dem Leben des emigrierten Schriftstellers Stefan Zweig: »Vor der Morgenröte« ist sicherlich einer der interessantesten deutschen Filme des laufenden Jahres. »Vor der Morgenröte«, schrieb Gerhard Midding in seiner Kritik, »gewährt Einblick in eine biografische Dunkelkammer: Das Exil lähmt seine Schaffenskraft keineswegs, aber beim Schreiben sieht man diesen Zweig nicht. Die sechs Momentaufnahmen, die Schrader und ihr Koautor Jan Schomburg aufblenden, scheinen sich in Realzeit zu vollziehen. Kaum je rafft der Schnitt den Erzählfluss. Prolog und Epilog sind gar in einer einzigen Einstellung gedreht: Tableaus, die eine komplizierte Logistik erfordern und von Wolfgang Thaler, dem Kameramann Ulrich Seidls, mit strenger Umsicht kadriert sind. Die Episoden klingen nicht aus, sondern brechen mit harten Schnitten ab, die das Fragmentarische dieser Lebenserzählung unterstreichen.«
»Vor der Morgenröte«, zwei Mal für den Deutschen Filmpreis nominiert, ist der zweite Film als Regisseurin der Schauspielerin Maria Schrader. 2007 kam »Liebesleben« in die Kinos, ihre Adaption des gleichnamigen Romans der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Bekannt wurde Schrader durch die Tragikomödie »I Was on Mars« (1991); darin spielt sie eine Polin, die sich in New York zurechtfinden muss. In »Burning Life« (1994) ist sie eine Bankräuberin, die mit einer Freundin marodierend durch den wilden Osten zieht. Zu ihren weiteren wichtigen Filmen zählen »Meschugge« (1998), »Aimée & Jaguar« (1999), »Rosenstraße« (2003) und »Vergiss mein Ich« (2014). Zuletzt war sie als eiskalte Stasiagentin in der TV-Miniserie »Deutschland ’83« zu sehen.
Vorstellungsbeginn am 6. Juli um 20.15 Uhr
Kino im Deutschen Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 20 Uhr
Tel.: +49 (0)69 961 220 – 220
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
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