Michel Vuillermoz
Als Schauspieler/in:
Die Filmbiografie über Abbé Pierre, Gründer der Emmaus-Wohltätigkeitsorganisation, überzeugt durch Benjamin Lavernhe, der den französischen Nationalhelden als lebenslang Getriebenen porträtiert. Wo man sich als deutscher Zuschauer etwas mehr Details gewünscht hätte, ist der Film andererseits auch eine überfällige Hommage an die lebenslange Mitstreiterin des Abbés, Lucie Coutaz.
Aus Jules Romains bitterer Farce über den aufziehenden Nationalsozialismus wird unter der Regie von Lorraine Lévy eine eher leichtgewichtige Komödie in harmloser Fifties-Idylle, in der Omar Sy die Bewohner eines französischen Dorfes mit Charme, Humor und Herzenswärme zu mehr Glück und Gesundheit verführt: »Docteur Knock«
Die etwas ziellose Komödie »Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste« über die Zwangseinquartierung armer Menschen in großbürgerliche Wohnungen porträtiert mit dialogstarkem und gallebitteren Witz eine in politische Lager aufgeteilte Gesellschaft
Der französische Komiker Kheiron erzählt die Geschichte seiner Familie und spielt darin seinen eigenen Vater: Politische Verfolgung im Iran, Flucht nach Europa und der schwierige Neuanfang in der Pariser Banlieue werden in »Nur wir drei gemeinsam« zu einer schwungvollen Komödie mit ebenso viel Sarkasmus wie Gefühl
Mit dem Kajak in die Freiheit: Unter der Regie von Bruno Podalydès wird das Midlife-Crisis-Abenteuer »Nur Fliegen ist schöner« zur sommerlich leichten Komödie der Irrungen und Wirrungen
Eine Frauengeschichte, eine Komödie voller schräger Vögel, ein Zeitreise-Film, ein Teenager-Movie, ein Liebesfilm in jeglicher Beziehung. Das alles ist dieser französische Film von und mit Noémie Lvovsky über eine 40-jährige Frau, die sich plötzlich in ihrer eigenen Jugend wiederfindet
»Wenn man aus dem Kino kommt, überrascht einen nichts. Alles kann mit der größten Selbstverständlichkeit passieren«, heißt es einmal in Alain Resnais' neuem Film »Vorsicht Sehnsucht«. Er verrät eine Erzählfreude, die ihren eigenen, skurrilen Regeln folgt, in die er seine Zuschauer aber gern einweiht
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Tipp
Ganz in der Tradition skurril-surrealer französischer Tragikomödien: die Arte-SWR-Koproduktion »Nona und ihre Töchter«