Manfred Riepe

Manfred Riepe, geb. 1960, freier Journalist und Autor. Studierte Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Ende der 80er Jahre Film- und Medienkritiken für Tageszeitungen und Fachmagazine. Schwerpunktthemen: Strukturale Psychoanalyse.

Regelmäßiges Mitglied der Jury des Adolf Grimme Preises. Seit 2006 Lehraufträge über Film an der Universität Basel.

Filmkritiken von Manfred Riepe

Komplexe dokumentarische Reflexion über das Bild im Zeitalter seiner digitalen Reproduzierbarkeit
Der Dokumentarfilm erinnert an einen wohlhabenden Hamburger Mäzen, der zunächst von den Nazis beraubt, aufgrund seiner Doppelrolle als »getaufter Jude« jedoch nicht angemessen entschädigt wurde
Mit seiner assoziativen Montage aus berühmten Filmszenen, Gemälden und Zitaten aus Literatur und Philosophie entwirft Godard ein tendenziöses Geschichtsbild, das viele Fragen aufwirft: »Bildbuch«
Mit seinem untheatralischen Theaterfilm über die fiktive Entstehungsgeschichte des Stücks »Cyrano de Bergerac« gelingt dem Regisseur, Autor und Darsteller Alexis Michalik ein großer Wurf: »Vorhang auf für Cyrano«
Bemüht wirkende Lifestylekomödie über drei Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Mutterdasein hadern: »Frau Mutter Tier«
Naomi Kawases naturmystische Vision einer Wiedergeburt ist visuell beeindruckend, es mangelt ihr aber an innerer Kohärenz: »Die Blüte des Einklangs«
Mit seinem Dokumentarfilm gelingen Leonhard Hollmann sensible Beobachtungen von Menschen, die im Umgang mit Pferden ihre posttraumatische Belastungsstörung kurieren
Jason Reitmans minutiöse Analyse des Sexskandals um den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Gary Hart im Wahlkampf 1988 verweigert sich konsequent der konventionellen Spannungsdramaturgie: »Der Spitzenkandidat«
Philipp Hirschs Debüt »Raus« ist eine moderne Aussteigerfabel, die durch ihre unerwartete Pointe überzeugt
Der Animationsfilm »Spider-Man: A New Universe« aus dem Marvel-Universum ist visuell reizvoll gestaltet, weist aber Defizite in der erzählten Geschichte auf

Weitere Inhalte zu Manfred Riepe

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In »The Terror«, die Serienversion von Dan Simmons' Roman über die Suche nach der Nordwestpassage, spürt der Zuschauer die Kälte
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Im neuen Film von Paul Thomas Anderson, »Der seidene Faden«, kommt sie endlich ganz groß raus – und stiehlt fast dem Großmeister Daniel Day-Lewis die Schau: die Luxemburgerin Vicky Krieps
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Was treibt einen Charles Manson um? Die von David Fincher mitproduzierte Serie »Mindhunter« erzählt davon, wie im FBI der 70er Jahre der Begriff Serienkiller und das zugehörige Profiling erfunden wurden
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Brit Marling und Zal Batmanglij haben mit »The OA« für Netflix einen atemlosen und abgefahrenen Trip durch Zeit und Raum geschaffen. Kaum eine Serie der letzten Zeit hat solch kontroverse Reaktionen hervorgerufen – vehemente Ablehnung auf der einen und glühende Verehrung auf der anderen Seite
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Manchmal füllt es die ganze Leinwand mit diesem magischen Blau. Manchmal gibt es zu viel davon, sehr oft zu wenig. Surfer und Taucher lieben es. Es sei denn, es sind Haie drin. Jedenfalls hat Wasser im Film immer etwas mit großen Gefühlen und tiefen Abgründen zu tun. Ein uferloses Thema