Jonas Dornbach
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Ein korrupter Polizist soll der Mafia helfen, einen Unternehmer aus dem Gefängnis zu befreien, und verfängt sich dabei in einem Netz aus Lügen. Corneliu Porumboiu verbeugt sich vor den Klassikern des Film Noir und inszeniert ein ironisch-amüsantes Genrepastiche, das sich zugleich als Kommentar auf das Verhältnis zwischen West- und Osteuropa lesen lässt
Trotz sympathischer Darsteller ist diese Romanadaption über zwei Unbekannte, die sich via Internet näher kommen, eine allzu lauwarme Angelegenheit, weil es ihrer Liebesgeschichte an dramatischer Fallhöhe mangelt
Magisch buntes Kinodebüt von Xaver Böhm, das den Schauplatz Berlin im Angesicht des Todes als neoromantische Bilderwelt vorführt, dabei aber etwas zu wenig auf seine Geschichte achtet
Ein Trupp deutscher Bauarbeiter auf Montage im bulgarischen Hinterland dient Valeska Grisebach in ihrem erst dritten und erneut hervorragenden Film »Western« als Anknüpfungspunkt für eine kluge Ergründung von Genrekonventionen und Kommunikationsstrukturen vor dem Hintergrund kultureller Unterschiede. Von Laien gespielt, aus der Wirklichkeit geschöpft, unmittelbar und wahr
Mit präziser Beobachtung, grandiosen Schauspielern und einfachen Accessoires aus dem Faschingsbedarf setzt Maren Ade in ihrem dritten Spielfilm »Toni Erdmann« eine subversive Komödie über familiäre Verhältnisse, menschliche Masken und die Lage der Welt in Gang, in der die Schockstarre des Entsetzens schwindelerregend nah am befreienden Lachen liegt
Sonja Heiss' Versuch, eine Angststörung komödiantisch zu bebildern, lebt von einer schillernden Hauptfigur, die von Laura Tonke zuweilen etwas manieriert gespielt wird
Ein Kleinkrimineller flüchtet vor einem Syndikat, dem er Geld schuldet, und landet bei einem alten Psychoanalytiker, der keinen Frieden mit seiner Vergangenheit schließen kann. Das klingt fast wie der Anfang eines misslungenen Witzes. Doch in Benjamin Heisenbergs wunderbar unkonventioneller Komödie »Über-Ich und Du« gelten andere Regeln
Ein hochbegabter Mathematiker gerät nach einem Nervenzusammenbruch in eine Abwärtsspirale, die ihn erst ans untere Ende der Gesellschaft und dann in eine Aussteigerutopie führt. Rigorose, teilweise plakative Sozialkritik vom Österreicher Hans Weingartner (»Die fetten Jahre sind vorbei«).