Kritik zu Companion – Die perfekte Begleitung

© Warner Bros. Pictures

Drew Hancock erzählt in einem Mix aus SciFi-, Komödie und Horrorfilm vom Paradox der Künstliche Intelligenz

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Frauen sind anstrengend. Sie haben Bedürfnisse und Rechte. Und Männer träumen immer wieder mal davon, diese nach Belieben einfach an- und abschalten zu können. Davon erzählten Filme wie »Die Frauen von Stepford« oder in jüngster Zeit »Don't worry Darling«. In »Companion« wird das auf der Ebene künstlicher Intelligenz noch ein bisschen weitergetrieben, die Partner reduziert auf gefügige Dienstleistung. Wenn der Mann nach dem Sex seine Ruhe haben will, reicht in »Companion« ein knapper Befehl: »Schlaf jetzt«, und die mitteilsame Frau kippt mit wegrollenden Augen zur Seite. 

Es ist kein Zufall, dass die willfährige Begleiterin hier wie eine junge, adrette Ehefrau aus den Fünfzigern aussieht, mit einem Band, das die schwarzen Haare bändigt, mit seltsam sterilem Sexappeal in kurzen, engen Kleidern und braven Blüschen, mit vollen Lippen und großen blauen Augen, in denen allerdings ein widerständiger Funke aufblitzt. So wie in den Serien »Westworld« und »Humans« entwickelt der Roboter ein Eigenleben, widersetzt sich der Versklavung. Dabei lässt Regisseur Drew Hancock sein Spielfilmdebüt virtuos zwischen Sciencefiction, »Cabin in the Woods«-Horror, Komödie und Satire oszillieren, mit vielen pointierten Wendungen.

Es beginnt mit einer drastischen Ansage, die ein früher Hinweis darauf ist, dass die von Sophie Thatcher (gerade noch in »Heretic« neben Hugh Grant zu sehen) gespielte Iris hier nicht das Opfer ist: »Es gibt zwei Momente in meinem Leben, in denen ich am glücklichsten war«, sagt sie am Anfang des Films, »der erste war der Tag, an dem ich Josh traf. Und der zweite war der Tag, an dem ich ihn ermordet habe.« Obwohl von Josh (Jack Quaid, Sohn von Dennis Quaid und Meg Ryan) mit nur 40 Prozent Intelligenz ausgestattet, reagiert sie verhalten auf seinen Plan für ein Wochenende im abgelegenen Haus eines schwerreichen Russen (Rupert Friend). Es könnte programmierte Scheu sein, die Angst der neuen Freundin, vor den alten Freunden nicht zu bestehen. Womöglich ist es aber auch schon ein Zeichen beginnender Emanzipation.

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