Kritik zu Horizon
Ein Anfang voller Versprechen: Kevin Costner erzählt mit langem Atem von der Besiedelung des amerikanischen Westens, in vielen verschiedenen, angemessen multikulturellen Perspektiven. Er selbst übernimmt die klassische Figur des Lone Rangers
Gewöhnt man sich jemals an Flops? Wahrscheinlich nicht, obwohl Kevin Costner schon jede Menge Gelegenheit dazu hatte, denn für einen Star hat er schon eine erstaunliche Anzahl Goldener Himbeeren eingesammelt, als Darsteller, Regisseur und Produzent, unter anderem für »Robin Hood«, »The Bodyguard«, »Waterworld«, »The Postman«. Aber er wurde auch mit sieben Oscars ausgezeichnet, für »Der mit dem Wolf tanzt«, den er nur gegen große Widerstände durchboxen konnte, der schon 1990 ein Vorreiter für die Umdeutung der Gründungsmythen der Vereinigten Staaten wurde, lange bevor das in Mode kam.
Das Westerngenre hat Kevin Costner immer fasziniert, angefangen mit der ersten Hauptrolle seiner Karriere, in Lawrence Kasdans »Silverado«, bis zum toxisch coolen Patriarchen in fünf Staffeln von Taylor Sheridans Westernserie »Yellowstone«. Für Costner markierte sie ein triumphales Comeback, dessen Schubkraft er jetzt genutzt hat, um das ehrgeizig epische Projekt »Horizon« zu verwirklichen, von dem er schon seit mehr als 30 Jahren träumt. Eine Westernsaga, die in zwölf Stunden zwölf Jahre der Besiedelung des amerikanischen Westens umspannt, erzählt mit langem Atem, in vielen verschiedenen Perspektiven von weißen Siedlern, Ureinwohnern, Soldaten und Zivilisten, Farmern und Geschäftsleuten, Glücksrittern und Haudegen. Ganz breit legen Coautor Jon Baird und Costner die Erzählung an, und so sprunghaft, dass es anfangs schwerfällt, sich zu orientieren. Aber was lief in diesen Pionierjahren schon geordnet ab? Wer hatte zwischen Existenzangst, Zukunftshoffnung und Gier schon Orientierung? Man spürt die DNA von Taylor Sheridans Westernerzählungen auch in »Horizon«, die Liebe zum Genre, das hier weniger mythisch überhöht daherkommt, dafür düsterer und realistischer.
Vier Filme von jeweils drei Stunden Länge sollen es am Ende werden, der erste kommt jetzt in die Kinos, der zweite soll im November folgen, und der dritte ist auch schon halb fertig, in den USA wurde der für August geplante Start des 2. Films gerade abgesagt. Dem ersten Teil, der bei der Premiere in Cannes zum Teil böse verrissen wurde, fehlt tatsächlich ein wenig die mitreißende, archaische Wucht, die man sich wünschte, und so richtig nah kommt man kaum einer der vielen sprunghaft eingeführten Figuren. Doch womöglich ist das auch ein Missverständnis, vielleicht sollte man diesen ersten Film als Pilotfilm einer episch angelegten Serie begreifen, in die man sich langsam einleben muss, deren Charaktere man sukzessive immer besser kennenlernt, im Alltag, aber auch in existenziellen Dramen.
Warum, könnte man fragen, hat Costner so entschieden auf Kinoauswertung gesetzt? Andererseits hätte man auch die Schauwerte von »Yellowstone« gerne mal auf der großen Leinwand gesehen. Ja, es gibt gute Gründe, die grandiosen Panoramen im Kino zu sehen, die vielen schillernden Darsteller, von Sienna Miller, die nach einem Massaker zur alleinerziehenden Witwe wird, über Sam Worthington als Kavallerie-Captain, Danny Huston als skrupellosen Geschäftsmann, Owen Crow Shoe als hitzigen Kriegstreiber, bis zu Abbey Lee als gerissene Prostituierte und viele mehr. Die Eroberung des wilden Westens ist heute keine ausschließlich weiße Sache mehr, und auch die Weißen holen sich inzwischen die Skalpe ihrer Gegner.
Anfangs beobachten zwei indigene Jungs das Tun der Weißen unten im Tal. »Was machen die da, was wollen die hier?«, fragen sie. In ihrem Stamm scheiden sich die Geister, der junge Heißsporn Pionsenay treibt zum Angriff, sein Vater, der besonnene Stammeshäuptling, fordert Zurückhaltung. Auch unter den Siedlern und den Soldaten gibt es gewalttätige Angreifer und besonnene Vermittler. Immer wieder werden im Film Handzettel herumgereicht, die die Pioniere mit dem Versprechen für ein neues Zuhause ins im Werden begriffene Städtchen Horizon locken. Dieser erste Film macht den Zugang nicht leicht, und macht trotzdem Lust auf mehr.
Kommentare
Horizon
Ich fand den Film gut war zwar langatmig aber ich denke in den nächsten Filmen werden die Zusammenhänge klar
Was bis jetzt noch nicht der Fall ist
ICH FREUE MICH AUF DIE FIRTSETZUNG
Horizon
Wir waren heute im Film Horizon.ich habe im Vorfeld die vielen negativen Kritiken gelesen und wollte erst gar nicht mehr reingehen.Zum Glück haben wir es getan.Ich finde den Film super und freue mich schon auf die Fortsetzung. Wer einen Western schaut,braucht keine endlose Unterhalungen und manchmal ist es auch gut, ein wenig mitdenken zu können.Manche Umschnitte waren zwar gewöhnungsbedürftig, aber wir kamen schnell klar damit.Besonders gut gelungen, fanden wir, die innere Zerissenheit, des Jungen, welcher mit ansehen musste, wie Indianer seine Elteprn umbringen, nur um am Ende des Filmes zu sehen, das die Weißen nicht besser waren....Wir freuen uns auf die Fortsetzung
Horizon
Ich kann nur empfehlen sich den Film anzusehen,gute Schauspieler,toller Sound,spannende Handlung,magische Landschaft.Kann Kritik nicht verstehen!
Horizon
Vielleicht besteht ja heute eine andere Sicht auf Handlung, Spannung und Inhalte, aber angelehnt an den ersten Western von und mit Kevin Costner war Horizon eine herbe Enttäuschung. Viele Szenen zeigen nur Momentaufnahmen die aber nicht fortgesetzt werden, es fehlt der fortlafende Inhalt einer Geschichte die aber kein Ende findet. Hatte man auf einen spannenden Westernabend gehofft, so war dieser Film eher das Gegenteil davon was nun dazu führen wird, sich das nicht noch einmal an zu tun!
Horizon
Der erste Teil, der auch alleine für sich stehen könnte ist Grandios. Endlich mal wieder ein guter Western im Kino, aus verschiedenen Perspektiven der Weißen und Indianer. Spannende Szenen ohne mit brutalen Bildern überladen zu sein und wunderbare Landschaftsimpressionen, die natürlich im Kino besonders zur Geltung kommen. Die 3 Stunden Filmlänge sind im Flug vergangen und wir freuen uns definitiv auf den 2.Teil.
Bildgewaltig mit unzähligen Losen Enden
Was passiert mit Ellen Harvey , was wird aus Marigold ? Was wird eigentlich aus dem indianerjungen ( Mädchen) das einen der Angreifer mit einem Speer tötet. Die Szene endet mitten in einer Verfolgungsjagd im Flussbett um in eine andere Handlungsebene zu switchen. Ich hoffe in den weiteren Teilen werden diese Figuren weiter begleitet.
Am vergleichbarsten als groß angelegte Mehrteilige Western Saga drängt sich mir Spielbergs Epos Into the West auf
Das war aber um Längen besser erzählt und ließ keinen der unzähligen Protagonisten mit ungeklärtem Schicksal verschwinden
Wenn man den Film als bildgewaltige Ansammlung von Clips sieht macht das Kino Spaß
Aber die halbgare Handlung nicht
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