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Gerhard Midding

Victor Erice dreht einen neuen Film. Der spanische Regisseur setzt nach einer Pause von 30 Jahren sein Lebenswerk fort. »Cerrar los ojos« (Schließe deine Augen) soll in der Filmwelt spielen und sich mit Identität und Erinnerung auseinandersetzen. Ob er zu Festivalehren gelangen wird, ist momentan noch nicht abzusehen. Auf der Berlinale ist Erice immerhin schon vertreten: Mit seinem traumspielerischen Klassiker »Der Geist des Bienenstocks«, der in der Retro gezeigt wird.

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Ich konnte es damals nicht glauben und kann es heute auch noch nicht. Allerdings gab es keinen Grund, meiner Quelle zu misstrauen. Sie versicherte mir: Nein, Burt Bacharach hat keinen Agenten. Er hat auch keine PR-Firma, die Interviewanfragen entgegennimmt. Er hat nur einen Anwalt, der sich um alles kümmert.

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Das war die gute Nachricht dieses Wochenendes: Jafar Panahi wurde aus dem Gefänfgnis von Evin gegen Kaution entlassen. Der iranische Regisseur hatte keinen Zweifel daran gelassen, wie ernst es ihm mit dem Hungerstreik war, den er am Mittwoch angetreten hatte.

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Der Sunset Boulevard müsste nicht so heißen. Man kann ihn schließlich in zwei Richtungen befahren. Würde Sunrise nicht viel besser zu Aufbruch und amerikanischer Unternehmungslust passen?

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Die Bekanntgabe der Nominierungen für den französischen Filmpreis César hielt einige Überraschungen bereit. Sie fangen bei den unerwarteten Favoriten an. Louis Garrels Einbruchskomödie »L'innocent« Louis Garrel steht mit elf Nominierungen an erster Stelle, an zweiter liegt mit zehn Dominik Molls exzellenter Polizeifilm »In der Nacht des 12.« (halten Sie sich 'ran, bevor er aus unseren Kinos verschwindet!).

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Gestern las ich in einem Interview mit Xavier Dolan, dass er aufhören will, Filme zu drehen. Das kanadische Wunderkind ist inzwischen 33 Jahre alt und denkt offenbar ernsthaft ans Rentenalter. Ebenfalls gestern las ich, dass der Produzent Ed Pressman gestorben ist. Er war 79 und hatte viel vor.

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Es gibt Tage, von denen man nicht weiß, dass es sie gibt. Manchmal erfährt man morgens im Rundfunk von ihnen und ist erstaunt. Der 23. Januar beispielsweise ist ein Datum, das sich Pädagogen, Historiker, Graphologen und Kulturpessimisten bestimmt im Kalender notieren: Heute ist der Tag der Handschrift.

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In der letzten Woche konnte in Zürich das Schlimmste gerade noch verhindert werden. Dem Feuilleton der NZZ war am Samstag zu entnehmen, dass das Tonhallenorchster kurzfristig eine Aufführung von Sergei Prokefjews Kantate "Alexander Newski" absagte, die aus dessen Partitur zu Eisensteins gleichnamigem Film hervorgegangen ist.

Gerhard Midding

Felix van Groeningen verfügt über eine Gabe, die eigentlich jeder Filmemacher besitzen sollte. Aber nur wenige besitzen sie im gleichen Maße wie er. Er hat ein besonderes Talent, Stoffe zu finden, die perfekt zu ihm passen. Er scheint das Finden so gut zu beherrschen, dass er manchmal gar nicht suchen muss. Dann kommt der Stoff zu ihm, wie er in dem aufschlussreichen Interview berichtet, das Thomas Abeltshauser für das aktuelle Heft mit ihm geführt hat.

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Treffsicher schnippt der Söldner seine Zigarettenkippen in den vollen Aschenbecher. Keine einzige verfehlt ihr Ziel. Man ahnt, wie viele Stunden dieser Mann allein zugebracht und sich in Geduld und Konzentration geübt hat. Mit wenigen, knappen Gesten skizziert José Giovanni den virilen Stolz des Profis Lino Ventura in »Im Dreck verreckt« (1967): Er verstand sich meisterhaft auf die Kurzschrift des Genrekinos.