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Gerhard Midding

Andy, der sanftmütige Android mit leichten Programmierungsfehlern, hat ein Faible, das ebenso zauberhaft wie nervig ist. Er erzählt gern flaue Weltraumwitze. Einer geht so: "You know the one about the claustrophobic Astronaut? He needed space." Ich habe keinen blassen Schimmer, wie der Synchronautor von „Alien: Romulus“, der heute bei uns startet, das wohl eingedeutscht hat.

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Wie im vorletzten Eintrag gibt es auch diesmal die Aussicht auf eine mögliche Origins-Geschichte.Towne und David Fincher arbeiteten seit 2019 an einer Miniserie für Netflix, die sich mit Jake Gittes' Zeit als Cop in Chinatown und insbesondere seinem Verhältnis zu seinem Kollegen/Gegenspieler Lou Escobar beschäftigt. In einem Interview, das einen Monat vor seinem Tod in „Variety“ erschien, bekräftigte der Autor, dass die Bücher für sämtliche Folgen fertig seien. Ob es jemals grünes Licht für das Prequel geben wird, steht in den Sternen.

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Es gibt ein filmisches Triptychon, von dessen Abschluss ich noch weit länger und intensiver träume als von der Komplettierung der »Drei Musketiere«. Der geplante Film beschäftigt meine Phantasie seit Anfang der 1990er Jahre und hätte »Gittes vs. Gittes« heißen können. Wenn Sie bei dem Namen hellhörig werden, ahnen Sie bereits, dass es ans Eingemachte geht: eine Fortschreibung von »Chinatown«.

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Am 16. August, beginnen im Kino des DFF in Frankfurt sowie dem Filmpodium in Zürich Retrospektive der Exploitation-Pionierin Stephanie Rothman. In Zürich wird die Regisseurin zur Eröffnung am Freitag und Samstag über „The Working Girls“ (1973) und „Terminal Island“ (dito) diskutieren. Die Retro in Frankfurt wird mit „The Velvet Vampire“ (1971) eröffnet. Rothman kommt am 20. und 21. dorthin zu Vorstellungen.

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Wenn ich an Jérôme Seydoux denke, fällt mir sofort ein herrlicher Satz von Butch Cassidy ein: "Heute tragen alle Leute Brillen, aber ich habe Visionen!" Letztere braucht man natürlich, wenn einem ein Konzern wie Pathé gehört. Beim Blick auf die Bilanzen hingegen kann eine Sehhilfe durchaus nützlich sein.

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Bei keinem Film musste Douglas Sirk so viel Zeit im Schneideraum verbringen wie für »Der letzte Akkord« (Interlude, 1956). Schon die Dreharbeiten zu dem Melo waren eine einzige Strapaze gewesen, denn Sirks Hauptdarsteller Rossano Brazzi war seiner Aufgabe einfach nicht gewachsen.

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"Kennen Sie diese Melodie?" fragt Yves Montand seine Tischnachbarn im Café. "Ja, ich habe sie schon irgendwann einmal gehört", erwidert sein Gegenüber. Verträumt lauschen sie den melancholischen Klängen, die ein Fremder am Tresen auf seiner Mundharmonika spielt. Es ist ein einfaches Thema, einprägsam, berückend.

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Nehmen Sie Andy Serkis hoch zehn, dann bekommen Sie eine Vorstellung davon, wer Lon Chaney war. In der Stummfilmära gehörte er zu den zugkräftigsten Stars Hollywoods und war zeitweilig populärer als Douglas Fairbanks, Greta Garbo und John Gilbert. Aber im Gegensatz zu ihnen kannte das Publikum Chaney kaum von Angesicht.

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Vor 20 Jahren haben Alice und Louis ein unzertrennliches Band miteinander geknüpft, einen Vertrag, den keines der Geschwister brechen wird. Er wurde geschlossen, als die Schwester dem Jüngeren mit einem Lächeln eröffnete, dass sie ihn hasst.

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Einer der denkwürdigsten Dialoge der 1970er Jahren ist ohne Zweifel der Einzeiler "Sex mit dir ist wirklich ein kafkaeskes Erlebnis" aus Woody Allens »Der Stadtneurotiker«. Ich bin sicher, er ist auch heute noch für einen Lacher gut. Eingeprägt hat der Satz sich mir aber auch wegen der rätselhaften Dreingabe, die er in der Szene noch erhält.