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Gerhard Midding

Ein Vorzug des öffentlichen Nahverkehrs, der gemeinhin viel zu gering geschätzt wird, sind die Wartezeiten. Bei gewissen Berliner Buslinien (ich denke da besonders an die M46) muss man sich auf auf gehörige einstellen, da ihre Verspätung zwar chronisch, aber nicht berechenbar ist. Diese Zeit will nicht vergeudet sein. So wird man, sofern keine Lektüre zur Hand ist, im Stehen zum Flaneur.

Gerhard Midding

Ausstellungen verändern sich, wenn sie auf Reisen gehen. Sie müssen sich auf unterschiedliche Räumlichkeiten und Mentalitäten einrichten. Mitunter sammeln sie unterwegs Erfahrungen, lernen hinzu. Aber im Gegensatz zu menschlichen Reisenden bleibt ihnen am neuen Ort keine Zeit, um sich zu akklimatisieren.

Gerhard Midding

Wer mit dem bundesdeutschen Fernsehen der 70er Jahre aufwuchs, blickte oft auf ein Vexierbild, in dem unterschiedliche Epochen changierten. Man konnte zuschauen, wie einige Schauspieler, deren Filme aus den 60ern und früher ständig liefen, in eine neue Rolle als Moderatoren oder Entertainer hineinwuchsen: Joachim Fuchsberger, Hellmut Lange oder auch Dietmar Schönherr. So war mein Blick auf Fuchsberger immer zwiegespalten. Einerseits verfolgte ich, wie er der TV-Unterhaltung ein zusehends staatsmännisches Flair verlieh.

Gerhard Midding

Was macht einen guten Filmtitel aus? Er sollte benennen, worum es geht. Bilder entstehen lassen vor dem Auge dessen, der ihn liest. Es wäre nicht schlecht, wenn er provoziert und verlockend klingt. Eigentlich sollte er auch helfen, einen Film von seinen Konkurrenten zu unterscheiden. Heute scheint es angesichts der zahllosen Remakes, Sequels, Prequels und Reboots so, als müsse er vor allem ein Markenzeichen sein mit Wiedererkennungswert. Andererseits konnte man schon in den 50ern die Filme von Yasujiro Ozu verwechseln: Meist führten sie eine Jahreszeit, mal früh, mal spät, im Titel.

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Nach meiner Erfahrung ist Anfang September die beste Zeit, um Marseille zu besuchen. Die Ferienzeit ist vorüber und das Wetter in der Regel spätsommerlich. Die Restaurants sind leerer, die Straßen und Märkte werden wieder von den Einheimischen in Besitz genommen. Man kann die Stadt erkunden, ohne sich als Tourist zu fühlen.

Gerhard Midding

Diese Geschichte handelt davon, wie sehr der erste Eindruck täuschen kann. Sie beginnt, wie nicht wenige Einträge in diesem Blog, in den 1980er Jahren auf dem Festival von Deauville. Michael Henry Wilson moderierte dort im Theater des Casinos viele der Pressekonferenzen mit US-Regisseuren und Stars, die zum Festival eingeladen waren. Er tat es nicht mit der gleichen jovialen Hingabe, die sein Kollege Waguih Takla an den Tag legte. Aber auch er war ein Gesprächsleiter, der Charme, Strenge und Zweisprachigkeit zu kombinieren wusste.

Gerhard Midding

Mein Eintrag vom 23.8., »Ein Beitrag zur Verrentungsdebatte«, bedarf diverser Nachträge. Sie sind ausnahmslos erfreulich.

Gerhard Midding

Ich habe ihm einmal eine Idee gestohlen. Das bereue ich nicht. Vielmehr bedaure ich, dass ich später keine weitere Gelegenheit dazu hatte. Es war 1998 während des Festivals von Turin, als ich Florian Flicker kennenlernte. Das war damals (und ist es vielleicht heute noch) eines jener Festivals – außer ihm fällt mir noch die Viennale ein -, das keine Barrieren zwischen Filmemachern und Kritikern errichtet, sondern sie einfach beim Essen nebeneinandersetzt, damit sie ins Gespräch kommen.

Gerhard Midding

Ein solcher Titel regt die Phantasie an: I used to be a filmmaker. Ihm steht noch ein Name voran, Tarr Béla. Der ungarische Regisseur kündigte vor einigen Jahren an, er wolle sich nach A Turin Horse aus dem Filmgeschäft zurückziehen und fortan an einer Filmschule auf dem Balkan unterrichten. Das erklärt die Vergangenheitsform. Wird man in dem Film aber auch seine Gründe für den Abschied erfahren?

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Ist es korrekt, manche Städte mit Magneten zu vergleichen? Immerhin ist ihre Anziehungskraft Schwankungen unterworfen. Einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rom zur Stilmetrople Europas. Die Mode-Ateliers und die Filmproduktion erlebten einen ungeheuren Aufschwung. In Rom wurden mehr Stars, einheimische sowie solche aus Frankreich und Hollywood, gesichtet als in Paris. Schaut man sich Fotos aus dieser Zeit an, scheint jeder Mann ein Playboy und jede Frau tief dekolletiert gewesen zu sein.