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Eine monströse Tat, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen. In hypnotischen Bildern schildert der Film einen Alptraum von misslungener Elternschaft, erzählt von Versagen und Schuld und bleibt dabei in der Schwebe zwischen psychologischem Drama und Horrorfilm. Tilda Swinton als hilflose Mutter und Ezra Miller als sadistischer Sohn liefern sich ein faszinierendes Duell.
Vier Frauen im Rentenalter lesen »50 Shades of Grey« und stürzen sich in Abenteuer. »Book Club« ist eine mit Jane Fonda, Mary Steenburgen, Candice Bergen und Diane Keaton toll besetzte, aber leider nicht gut geschriebene Altenkomödie.
Wie man es auch nennen mag, ob Zitat, Ironie oder postmodernes Pastiche, »The Man Who Wasn't There« entzieht sich solchen Begriffen und macht sie unmöglich. Aus allen vermeintlichen Sicherheiten heraus werden wir auf das Kino zurückgeworfen, oder wie Freddy Riedenschneider sagt: "The more you look, the less you know."
Die Geschichte der RAF, nacherzählt in ihren actionreichen Momenten: vom Schahbesuch bis hin zur Ermordung von Hanns Martin Schleyer haben Regisseur Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger keinen Moment auslassen wollen, der sich effektvoll inszenieren lässt. Herausgekommen ist mit »Der Baader Meinhof Komplex« ein zwar unideologischer, aber auch nahezu ideenloser Film.
Im Chaos einer Notaufnahme treffen ein Gelbwesten-Demonstrant und eine wohlsituierte Zeichnerin aufeinander: In einem Wahnsinnstempo thematisiert Catherine Corsini Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft.
Ein Vater aus ärmlichen Verhältnissen macht sich zu Fuß auf den Weg ins 300 Kilometer entfernte Belgrad, um für das Sorgerecht für seine Kinder zu kämpfen. Mit berstender Ruhe inszeniert Srdan Golubović diesen Roadtrip, in dem Goran Bogdan als schweigsamer, stoischer Held glänzt.
In vier lose miteinander verbundenen Episoden dekliniert Mohhamad Rasulof (»Manuscripts Dont Burn, »A Man of Integrity«) das Tabuthema der Todesstrafe in seiner iranischen Heimat durch. Nicht Verurteilte, sondern Vollstrecker stehen im Mittelpunkt. Ihre ethischen Konflikte verhandelt der Drehbuchautor und Regisseur schillernd und nuancenreich
Die Odyssee eines jüdischen Jungen durch feindlich gesinnte Dörfer Osteuropas während der Nazibesetzung als dreistündiges Gewaltepos in brillanten Schwarzweißbildern ist eine höchst streitbare Zumutung. Aber eine, die Auseinandersetzung verdient
Schlicht und schrecklich ist dieser Horrorfilm aus dem Hohen Norden, angesiedelt in einer von den Sommerferien nahezu entleerten Hochhaussiedlung und kreisend um vier Außenseiter-Kinder, die sich mit einer grausamen Macht einlassen. Unschuldig ist am Ende keiner mehr.
Mannheim, 1.–7.2. – Die Schwulen Filmtage kuratieren die aus ihrer Sicht acht besten schwulen Filme der letzten beiden Jahre zu einer genreübergreifenden internationalen Auswahl. Themen aus spezifisch homosexuellen Lebenswelten stehen dabei im Mittelpunkt, die Filme erzählen aber auch universal gültige Geschichten über Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht und Verlust.