Viola Fügen
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Ein Tryptichon: drei Geschichten zum Thema Holocaust, Jüdischsein, Assimilation und Antisemitismus von 1945 bis heute. Kornel Mundruczó hat das Stück von Kata Weber verfilmt, mit großen Ambitionen, die etwas mehr Konkretion verdient hätten.
Pietro Marcello verlegt die Handlung von Jack Londons Roman vom San Francisco um 1900 in das Neapel des 20. Jahrhunderts. Er zeichnet das Porträt eines fiebrigen Autodidakten, der ungeahnten Erfolg als Schriftsteller feiert und spät entdeckt, dass ihm seine Ideale abhandengekommen sind. Zugleich gelingt ihm eine faszinierend eigensinnige, historisch wie stilistisch schillernde Zeitchronik
Ein Fremder aus dem Osten kommt nach Polen und wird als Masseur in einer Gated Community zu einer Art Guru. Mischung aus Mysterythriller und Satire, politischer Parabel und lyrischem Essay
Daphne Charizani verbindet Migrationsdrama und Antikriegsfilm zu einer Heldinnengeschichte. Ein weitestgehend leises Drama, in dem sich Welten berühren
Der Film folgt als »tropisches Melodrama« dem Schicksal zweier Schwestern im Rio de Janeiro der 50er Jahre. Dank gekonnter Inszenierung und exzellenter Hauptdarstellerinnen entsteht ein nahezu perfekter Genreeintrag, der eine überzeugende Balance zwischen Drastik und Ambivalenz findet: »Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão«
Yuval Adler schickt in seinem Spionagethriller Diane Kruger als Mossad-Agentin nach Teheran, wo sie sich verliebt. Mehr Charakterstudie als Genrekino, spannungsarm und unglaubwürdig
Ritesh Batra kehrt wieder in seine Heimatstadt Mumbai zurück und erzählt eine Romanze mit Klassenbewusstsein – so liebevoll in seiner Figurenzeichnung wie authentisch in der Milieuschilderung: »Photograph«
Kornél Mundruczó zeichnet in seiner phantastischen Geschichte von Flucht und Verfolgung auf mehreren Ebenen gleichzeitig das Bild einer korrupten und rassistischen Gesellschaft, der der Glaube an ein höheres Ideal abhanden gekommen ist: »Jupiter's Moon«
Die schreckliche Nachricht vom Tod des Sohnes rührt an die Traumata der Familie Feldmann und bringt Verdrängtes ans Licht. Ein Vorgang, den der Filmemacher dazu nutzt, das Thema ins Generelle zu öffnen und sein Heimatland Israel in seiner ganzen Verwundbarkeit zu zeigen: »Foxtrot«
Etwas schlichtes Öko-Märchen aus Spanien, in dem eine Jugendliche den alten Olivenbaum ihres Großvaters zurückzuerlangen sucht. »El olivo – Der Olivenbaum« scheitert trotz schönen Bildern an betulicher Naivität
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Tipp
Neuer Starttermin: 29. Juli 2021. Pietro Marcello hat Jack Londons autobiografisch gefärbten Roman ins Neapel des frühen 20. Jahrhunderts versetzt – in einer bildgewaltigen Textur, die Neapel und die Konfrontation gesellschaftlicher Klassen so spürbar werden lässt, wie man es jüngst nur von Elena Ferrante kannte