Prokino

Im Verleih:

In der Manier eines filmischen Kettenbriefs verknüpft der brasilianische Filmemacher Fernando Meirelles kleine Geschichten um Liebe, Triebe und Sehnsüchte von Europa bis in die USA. Der u. a. mit Anthony Hopkins und Jude Law besetzte Episodenfilm verharrt jedoch zu oft auf dem Niveau einer Telenovela
Literaturkritiker Marc schreibt nach dem Scheitern seiner Ehe einen Bestsellerroman über die Unmöglichkeit der Liebe und verliebt sich dann in die verheiratete Alice. Das Regiedebüt von Frédéric Beigbeder, der seinen eigenen Roman verfilmte, erweist sich als mechanische, aber geschickte Abfolge filmischer Versatzstücke
Eine deutsche Bergsteigerin betätigt sich als Fluchthelferin für tibetische Kinder. Schlichtes Wellness-Weltrettertum, das die Zweifel am eigenen Gut-Böse-Schematismus, die an zwei Stellen sogar geäußert werden, nicht in die schlichte Form integrieren kann
Valérie Donzelli und Jérémie ElkaÏm erzählen die wahre Geschichte ihres Sohnes, bei dem im Alter von 18 Monaten ein Hirntumor entdeckt wurde, als melodramatische Komödie im Geist von Truffaut und Demy
Eine hochkonzentrierte und vielschichtige Großstadtballade, die einen Süchtigen porträtiert, doch vieles darüber hinaus zu sagen hat. Grandios in der Hauptrolle: Michael Fassbender
Trotz eines tollen Schauspielerensembles enttäuschende Verfilmung der gleichnamigen Graphic Novel
Ein Papst in Panik: Nanni Morettis Film »Habemus Papam« ist nicht die erwartete Vatikansatire, sondern etwas viel Feineres und Feinfühligeres – eine sanft-melancholische Komödie über Versagensangst und Alter mit einem wunderbaren Michel Piccoli in der Hauptrolle
Die streckenweise rasant inszenierte Geschichte einer Frau, die buchstäblich von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt wird
Komödie über einen belgischen Zöllner, der mit einem verhassten französischen Kollegen zusammenarbeiten muss. Dany Boons Nachfolgefilm zu den »Sch‘tis« ist schlecht geschrieben, langweilig inszeniert und nicht lustig
»Biutiful« ist eine Art Remake von Kurosawas »Ikiru«. Die Geschichte eines sterbenden Mannes in einer Vorstadt von Barcelona. Handwerklich perfekt, aber schwerfällig, mit oft aufgesetzter Poesie inszeniert von Iñárritu, dem Cineasten der Misere. Was hätten James Toback oder Abel Ferrara aus dem Stoff gemacht!