Karl Baumgartner
Produzent/in von:
Seiten
Einfühlsame Dramedy über eine Freundesgruppe in einem Jerusalemer Altersheim, die sich mit dem Thema Sterbehilfe auseinandersetzen und notgedrungen eigene Lösungen finden muss. Stark gespielt und inszeniert, weiß der Film klug und differenziert mit dem Thema umzugehen – und dass sich mit dem Tod durchaus spaßen lässt
Angeblich wollte Luc Besson die Filmrechte erwerben, nachdem allein in Frankreich von der Graphic Novel »Vertraute Fremde« 150 000 Exemplare verkauft wurden. Dieses Schicksal ist der ersten Verfilmung eines Werks von Jiro Taniguchi glücklicherweise erspart geblieben
Fatih Akin malt den Völkermord an den Armeniern mit der Ambition auf großes Epos, was ihm nur bedingt gelingt. Trotzdem berührt »The Cut«, der erfreulicherweise auf jede Art Stereotypisierung seiner muslimischen oder christlichen Figuren verzichtet
Die Frau des Schakals: In seinem Dokumentarfilm versucht sich Nadav Schirman dem Leben der Terroristin Magdalena Kopp anzunähern, die mit Carlos liiert war. Vieles bleibt diffus: ein Film auch über Selbststilisierung
Das Bangen um drei Jugendliche, die nach einer gemeinsamen Nacht verschwinden, ist eine Versuchsanordnung zum Verhältnis von Erwachsenen und Teenagern, die allerdings bisweilen übers Ziel hinausschießt
Die Geschichte einer klammheimlichen Eskalation: Mehr und mehr »Verwandte« nisten sich in der abgelegenen Villa eines Witwers (Burghart Klaußner) ein und übernehmen allmählich die Macht im Haus. Raffiniertes Psychodrama
Nach zwölf Jahren Schweigen über den Tod ihres Vaters taucht in Mariekes von Melancholie umflorten Leben ein Mann auf, der die verdrängten Erinnerungen aufwühlt
Jasmila Žbanić, deren Debüt »Esmas Geheimnis« mit einem Berlinale-Bären prämiert wurde, wählt sich für ihren zweiten Spielfilm ein brisantes Thema: den im Innern einer Liebesbeziehung aufbrechenden Konflikt zwischen »westlich-liberalem« und »religiös-fundamentalistischem« Lebensstil. Leider verspielt sie dieses Thema durch eine reichlich oberflächliche Figurenzeichnung
Was tun, wenn man abstehende Ohren hat und das einzige heiratsfähige Mädchen weit und breit in der kasachischen Steppe statt eines Bräutigams lieber ein Studium in der Stadt will? »Tulpan« ist ein neuer »Jurtenfilm« über die Sturheit eines Landstrichs und seiner Bewohner von Dokfilmer Sergey Dvortsevoy
Nach dem Buch von Ilja Trojanow. Die Geschichte eines jungen Mannes auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist allzu überladen und vorhersehbar erzählt