Francesco Piccolo
Drehbuchautor/in von:
Die Geschichte einer Ehe, die früh scheitert, aus der es aber kein Entrinnen gibt. Daniele Luchetti (»Mein Bruder ist ein Einzelkind«) treibt in seinem detailverliebten, raffiniert verschachtelten Drama ein Spiel mit der Erinnerung des Publikums. Trotz einnehmender Hauptdarsteller (Luigi Lo Cascio, Alba Rohrwacher) ergreift er keine Partei im Ehekrieg, sondern spürt sensibel
nach, was für Konsequenzen dieser für die Kinder hat.
Marco Carrera ergeht es wie Dr. Schiwago, dem Held seines Lieblingsromans in der Jugend: Über ihn bricht jedes Unglück der Welt hinein. Francesca Archibugi adaptiert den gleichnamigen Roman von Sandro Veronesi als eine Kaskade der Katastrophen, in welcher die illustren Darsteller sowie der große Kameramann Luca Bigazzi rätselhaft unterfordert bleiben.
Ein mitreißender, auch erschreckender Blick auf den Mafiakrieg der 1980er und 1990er in Sizilien, mit jenem Mann als Hauptfigur, der schließlich zum Kronzeugen wurde und Hunderte andere Mafiosi vor Gericht brachte: Tommaso Buscetta. Während der Film die Cosa Nostra insgesamt ungeschönt zeigt, folgt er in der Darstellung Buscettas ein wenig zu sehr dessen schmeichelhafter Selbstdarstellung als Gentleman-Ganove
Ein pensionierter Lehrer, der an Alzheimer leidet (Donald Sutherland) und seine willensstarke Frau (Helen Mirren) erfüllen sich den Wunsch, in ihrem alten Wohnmobil zu Hemingways Haus in Florida zu fahren. Paolo Virzi inszeniert in »Das Leuchten der Erinnerung« eine letzte sentimentale Reise ohne Rührseligkeit und mit tragikomischer Nähe zu seinen Hauptfiguren
Das »süße Leben« floriert, mit Kollateralschäden ist zu rechnen. So lautet die Botschaft des neuen italienischen Films »Die süße Gier«, der ähnlich wie sein Vorgänger »La grande bellezza« an das alte italienische Kino anknüpft
Hervorragend gespielt und klug inszeniert, erzählt »Stilles Chaos« von einem Mann, der den Tod seiner Frau verarbeiten muss: Ein überaus ruhiger, von sanfter Ironie akzentuierter Film, dem es gelingt, das Poetische im Alltäglichen sichtbar zu machen
Wunderbare Darsteller und eine unaufgeregte, konzentrierte Erzählung zeichnen Silvio Soldinis Film »Tage und Wolken« über den sozialen Abstieg eines großbürgerlichen Paares aus