David Wenham
Als Schauspieler/in:
Ein Biopic über Elvis Presley bekommt es gemeinhin mit der Aufgabe zu tun, Mann und Mythos auseinander zu dividieren und getrennt voneinander zu verhandeln. Man kann auf dergleichen Mühseligkeiten allerdings auch pfeifen und das Leben des Menschen aus Fleisch und Blut im Lichte des King erstrahlen lassen. Eben dies ist hier der Fall, schwungvolle zweieinhalb Stunden lang und mit brennendem Herzen.
Bram Stokers Vampirjäger legt sich mit Dracula, Mr. Hyde, dem Wolfsmenschen und Frankensteins Monster an. Das in »Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen« missglückte Crossover gelingt, weil Sommers' Film »Van Helsing« ein bewusstes, spielerisches Verhältnis zur Geschichte der Horror-Helden aufbaut
Alles beim Alten im »Pirates« …-Franchise: Irrwitz an allen Ecken und Enden, Spezialeffekte vom Allerfeinsten, Knallchargenfestpiele, Wortgefechte und Segelschiffballette. Bloß das Drehbuch stört mit disney-typischem Kitsch und misogynen Klischees. So darf es nicht weitergehen, so kann es nicht enden
Der fünfjährige Saroo wird durch einen Zufall von seiner Familie getrennt, schließlich adoptiert ihn ein australisches Paar. Erwachsen macht der Inder sich mit Hilfe von Google Earth auf die Suche nach seiner Vergangenheit und seiner Familie. Beruhend auf einer wahren Begebenheit, berührt das Adoptionsdrama »Lion« mehrere emotionale Themenkomplexe unter vollem Einbezug melodramatischer Mechanismen
Das Mittelalter, wie wir es aus etlichen Filmen kennen: grobe Germanen in härenen Gewändern mit fettigem Langhaar, intrigante Römer in eleganten Stoffen vor edlem Marmor, dazwischen Johanna, die als Johannes Karriere macht. Handwerklich biedere und uninspirierte Bestsellerverfilmung
Mit großem Aufwand wurde ein Stück chinesischer Geschichte verfilmt und bleibt doch nur ein Bilderbogen, dem es weniger auf die Wahrheit der Figuren, sondern auf asiatisches Kolorit und eine Portion Action ankommt
Michael Mann erzählt von der Jagd auf den legendären Bankräuber John Dillinger. Formal experimentierfreudig, bis in die kleinsten Rollen hervorragend besetzt und in den Actionszenen atemberaubend, bleibt der Film leider erstaunlich emotionsarm
Eine britische Aristokratin und ein australischer Cowboy werden im Australien des Jahres 1939 über Klassenschranken hinweg zum Traumpaar: Baz Luhrmanns ehrenwerter Versuch, ein altmodisch-opulentes Liebesepos zu inszenieren, ist unterhaltsam, erreicht jedoch nicht die Klasse der großen Vorbilder
Es hätte ein feiner, schwarzhumoriger Thriller werden können. Doch die Geschichte vom biederen Ehemann, der einem blonden Gift verfällt, möchte auch noch Drama und Komödie sein und bedient eine recht wohlfeile Moral