Marco Spoletini
Cutter/in von:
Beruhend auf realen Fluchterfahrungen erzählt Matteo Garrone von zwei senegalesischen Jugendlichen und ihrem lebensgefährlichen Weg nach Europa. Die tollen Hauptdarsteller überzeugen mehr als die teils märchenhaften Elemente.
Angesiedelt in einem heruntergekommenen Küstenort nahe Neapel erzählt Garrone die traurige Geschichte vom Elend eines kleinen Mannes, der sich mit dem großen Bösen anlegt und glaubt, davon kommen zu können. Entgegen des ersten Anscheins ist »Dogman« keine Übung in Miserabilismus, sondern eine faszinierende, zugleich unerquickliche Verbohrung in das humane Dilemma des vergeblichen Versuchs, ein richtiges Leben im falschen zu führen
Matteo Garrone vereint drei neapolitanische Märchen aus dem 17. Jahrhundert zu einem stilsicheren, grausam-schönen Reigen der menschlichen Abgründe und der Magie. Fern von Hollywood-Fantasy verzichtet er auf Didaktik zugunsten von Ambivalenz
In Italien, dem einstigen Traumziel der Ökoaussteiger, kämpft Gelsominas Familie mit ihrer Bienenzucht gegen den Ruin. Alice Rohrwachers Tragikomödie »Land der Wunder« geht mit poetischer Wiederverzauberung gegen die Krise an
Ein Vater-Sohn-Film zur männlichen Midlife-Krise, in dem Frauen nur als Mama oder Pornoweibchen vorkommen. Dabei werden bewährte Genrerezepte so grob eingesetzt, dass die Annäherung an die nicht unbedingt spontan sympathischen Figuren schwerfällt