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Gerhard Midding

Bei der Vorbereitung eines Vortrags stieß ich in der letzten Woche auf einen Satz, der zuerst mich und dann einige Zuhörer des Kongresses sehr bewegte, auf dem ich den Vortrag hielt. Er fand am letzten Wochenende in Saarbrücken statt, wurde vom Bundesverband für Kommunale Filmarbeit veranstaltet und war dem Thema Cinéphilie gewidmet. Der Satz, der uns so beeindruckte, lautet: »Es gibt keine alten Filme.«

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Auch nach zwei Wochen ist der Schrecken noch nicht verflogen. Noch immer gehen mir die Bilder des siegesgewissen Donald Trump durch den Kopf, der an jenem Mittwochmorgen (MEZ) vor 14 Tagen vor seine Anhänger trat. Die gründlich fiktivere Figur hatte die US-Wahl gewonnen Der Sieger präsentierte sich als Schaf im Wolfspelz.

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Die Nürnberger Prozesse, die heute vor 71 Jahren begannen, gelten als das erste Strafverfahren, bei dem die Anklage Filmausschnitte zur Beweisführung heranzog. Ich hatte das große Glück, einen der Männer kennenzulernen, die diese filmischen Indizienbeweise zusammenstellten.

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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat dieser Tage eine repräsentative Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse ermutigend und dazu angetan sind, viele diffuse Ängste zu beschwichtigen. Die AfD wird aus ihr wohl keinen Honig saugen können.

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Als John Schlesinger sich seinen lang gehegten Traum erfüllte, eine Oper zu inszenieren, erwartete ihn ein gehöriger Kulturschock. Er war unversehens mit ganz anderen Hierarchien konfrontiert, als er sie von Kino kannte: Auf der Opernbühne, musste er feststellen, hat der Regisseur ziemlich wenig zu melden, dort gibt vielmehr der Dirigent den Ton an.

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Wenn ich auf die letzten Monate zurückblicke, erscheinen sie mir als eine Kaskade zumeist unerfreulicher Überraschungen. Vermutlich wird es Ihnen ähnlich ergangen sein: Wenn man am Morgen aufwachte, fand man sich in einer veränderten Welt wieder.

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1935, als sich bereits abzeichnete, dass Flucht und Exil für viele Europäer die einzige Überlebenschance sein sollte, entstand in London einer der vergnüglichsten Filme über Migration. In den Denham Studios drehte René Clair seine erste englischsprachige Komödie, »The Ghost goes West« (Ein Gespenst geht nach Amerika).

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Es ist stets ein mulmiges Gefühl, Filme wiederzusehen, die man vor vielen Jahren einmal mit glühenden Wangen verfolgt hat. Solche Wiederbegegnungen sind riskant. Selten laufen sie auf eine Bestätigung hinaus, meist lassen sie die Differenz vermessen zu dem, der man einmal war. Unschuld lässt sich nicht rekonstruieren.

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Auf einer Sitzung des Stadtrates wäre mit diesem Bekenntnis kaum Staat zu machen. Auch das Stadtmarketing hätte da wohl eher abgeraten. Die Aufgabe einer Bürgermeisterin ist es schließlich, Versprechen auf eine goldene Zukunft auszugeben und nicht, sich der Pflege des Rückständigen zu rühmen.

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Es ist ein großes, aber wohl lösbares Rätsel, wie sich Co-Regisseure die Arbeit untereinander aufteilen. Diese Frage stellt sich übrigens oft, denn seit den Brüdern Lumière hat die Filmgeschichte schließlich eine stattliche Anzahl von Regie-Tandems hervorgebracht. Von Emeric Pressburger ist bekannt, dass er für das Drehbuch verantwortlich zeichnete und sein Partner Michael Powell für die Inszenierung. Bei den Coen-Brüdern scheint es sich ähnlich zu verhalten.