DVD-Tipp: »Dune: Part Two«

Im ersten Film hat Denis Villeneuve die Welt etabliert, die Frank Herbert schon in den Sechzigerjahren visionär erfunden hat, im zweiten vertieft er Themen und Charaktere. Er knüpft direkt dort an, wo es gut zwei Jahre zuvor abrupt endete: Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) sind die einzigen Überlebenden ihres Fürstenhauses. Damals fanden sie Unterschlupf bei den Fremen, den Ureinwohnern des ausgedörrten und geplünderten Planeten Arrakis, mit denen sie sich im Kampf gegen den gemeinsamen Gegner verbünden.

Ganz unmittelbar wird man als Zuschauer in die erste Schlacht geworfen, mitten hinein in den Angriff der Harkonnen, deren Krieger wie eine Insektenplage aus dem Himmel fallen. Hier die martialischen Kriegswerkzeuge der Angreifer mit Helikoptern und Panzern, die wie schwirrende Insekten und polternde Käfer aus Metall anmuten. Dort die Fremen, die gelernt haben, unter unwirtlichen Bedingungen, ohne Wasser in der brennenden Sonne zu überleben. Und so wie die Bewohner von Pandora in »Avatar« ihre Drachen, reiten sie auf den furchteinflößenden Sandwürmern.

»Dune: Part Two« ist ein bildgewaltiges Spektakel, das mit audiovisuellen Wundern überwältigt, mit der ganzen Wucht der Bilder, Geräusche und Klänge. Villeneuve glaubt noch an die Schauwerte des klassischen Kinos, setzt auf die Naturwunder der Wüstenlandschaften Jordaniens und lässt die Welten der Zukunft aufwendig bauen und detailreich dekorieren, statt sie nur mit Computerpixeln vorzutäuschen. Rund 60 Minuten Bonusmaterial eröffnen einen Blick in die Werkstatt des Filmemachens: Unter anderem ist man dabei, wenn inspiriert von einem Spinnennetz auf mehr als 30 000m² die Höhlenbauten der Fremenwelt entstehen, erfährt, wie die Schauspieler die fiktive Chakobsa-Sprache gelernt haben und Hans Zimmer für seinen Soundtrack neue Instrumente bauen ließ. Man schaut zu, wie aus dem attraktiven Elvis-Darsteller Austin Butler der fiese Psychopath Feyd Rautha wurde, und wie Timothée das Reiten des Sandwurms lernte.

VÖ: 29. Mai 2024

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