Peter Suschitzky
Kammeramann/frau von:
Matteo Garrone vereint drei neapolitanische Märchen aus dem 17. Jahrhundert zu einem stilsicheren, grausam-schönen Reigen der menschlichen Abgründe und der Magie. Fern von Hollywood-Fantasy verzichtet er auf Didaktik zugunsten von Ambivalenz
Cronenberg zeichnet in seiner Hollywood-Satire ein abgründiges, ja infernalisches Bild der Traumfabrik. Seine Protagonisten sind getrieben von Geltungssucht und Missgunst, ihre innere Leere gebiert Gespenster. Die distanzierte Eleganz der Inszenierung kann man da als kalt oder gar sadistisch auffassen, doch in all der Monstrosität finden sich auch Momente der Zärtlichkeit
Vor 1000 Jahren haben die Menschen die Erde verlassen. Nun stranden ein legendärer Krieger und sein Sohn als Überlebende eines Raumschiffabsturzes auf dem verwaisten Planeten. M. Night Shyamalan verwandelt dieses bizarre Sci-Fi-Szenario in ein beklemmendes Drama, in dem sich Will und Jaden Smith am Vater-Sohn-Traumata abarbeiten
Wie viel Allegorie verträgt ein Film über den Finanzkapitalismus? David Cronenberg verfilmt Don DeLillos vor neun Jahren vielleicht noch hellsichtiges Buch mit Robert Pattinson als Metapher eines Vampirs
Der ehrgeizige C. G. Jung, sein väterlicher Mentor Sigmund Freud und das intelligente Fräulein Spielrein: David Cronenberg erzählt die Frühgeschichte der Psychoanalyse als kopflastiges Kostümdrama, in dem die Erotik ganz in der Sprache liegt
Nach einem bemerkenswerten Buch von Steve Knight geht Cronenberg in seinem Mafiafilm ein Stück weit mehr auf den Mainstream zu. Dennoch ist »Eastern Promises« kein »erbaulicher« Film im üblichen Sinn. Noch immer wähnt man sich bei Cronenberg weniger im Kino als bei einem Arztbesuch, in banger Erwartung einer schlechten Nachricht
David Cronenbergs neuer Film wirkt auf den ersten Blick konventionell, auf den zweiten ist er eine vertrackte, sehr überlegte und handwerklich perfekte Reflexion über das politisch virulente Thema des Zusammenhangs von Sicherheit, Bedrohung und Gewalt - ebenso weit weg vom Horror wie vom neueren hippen Comic-Kino
Es ist schade, dass eXistenZ, der im Februar auf der Berlinale lief, erst jetzt im Kino startet. Denn das, was den Film ausmacht, war kürzlich in The Matrix zu sehen, und zwar in einer so populär aufbereiteten Weise, dass Cronenbergs Film, gewohnt kühl und analytisch, an der Kinokasse kaum damit wird konkurrieren können.
In der Dokumentation:
Basierend auf seinem Buch »Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart« rekonstruiert der Schriftsteller Peter Stephan Jungk in seinem Dokumentarfilm vom Leben seiner Großtante, der die Tätigkeit für den sowjetischen Geheimdienst eine Weiterführung ihrer Arbeit als sozial engagierte Fotografin im britischen Exil in den dreißiger Jahren war
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Tipp
22. März bis 6. April, Wien – Elf Filme hat Regisseur David Cronenberg bisher zusammen mit dem britischen Kameramann Peter Suschitzky gedreht. Seit »Die Unzertrennlichen« (1988) setzte Cronenberg bei jedem seiner Spielfilme auf Suschitzky; zu den jüngeren zählen etwa »A History of Violence« (2006) oder »Cosmopolis« (2012). Das Filmmuseum Österreich zeigt die Arbeiten der beiden in einer Retrospektive. Am 26. und 27. März ist Suschitzky selbst anwesend