Patrick Heidmann

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Filmkritiken von Patrick Heidmann

»Get Out«, das fantastisch besetzte Regiedebüt des Komikers Jordan Peele, ist ein von gruseligen Untertönen und Humor durchzogener Gesellschaftskommentar, der auf unterhaltsame Weise den dauerpräsenten Rassismus in der US-Gesellschaft zum Thema macht
In einer an starken Führungspersönlichkeiten armen Zeit entdecken Film und Fernsehen Winston Churchill. Nach »The Crown« und vor »Darkest Hour« zeigt Jonathan Teplitzkys solider Film »Churchill« den legendären britischen Premier in den schwierigen Tagen vor dem D-Day
Warren Beattys lang gehegtes Herzensprojekt »Regeln spielen keine Rolle«, mit dem er nach fast 20 Jahren Pause auf den Regiestuhl zurückkehrt, schwächelt an vielen Fronten. Schauspielerisch immerhin holen er und seine Mitstreiter das meiste aus dieser nur teilweise auf Fakten basierenden Geschichte über das Hollywood der späten 50er Jahre heraus
Von dem, was Baran bo Odar im deutsch sprachigen Raum zum Vorzeigeregisseur für Genrekino gemacht hat, ist in seinem US-Debüt leider kaum etwas zu sehen. »Sleepless« ist ein uninspirierter Standardactionthriller mit erwartbarem Plot und prominentem, aber unter seinen Möglichkeiten bleibendem Ensemble
Erst ein, dann zwei Hollywood-Stars, die in einem riesigen Raumschiff dem sicheren Tod entgegen blicken. Der gefällig designte, auf kurzweiliges Entertainment setzende Film »Passengers« von Morten Tyldum lotet die dramatischen Abgründe kaum aus und verblasst im Vergleich zu anderen Stranded-in-Space-Filmen
Auf eine richtig gelungene Computerspiel-Verfilmung muss weiterhin gewartet werden. Zwar erleidet Justin Kurzel keinen kreativen Schiffbruch wie Duncan Jones mit »Warcraft«. Doch trotz Genre-gerechter Kampfszenen und eines prominenten Ensembles gerät »Assassin's Creed« eher langweilig
Das Sequel »Jack Reacher: Kein Weg zurück« bietet letztlich das gleiche wie vor vier Jahren der erste Teil: solide, kurzweilige Action-Unterhaltung
Woody Allen gelingt mit »Café Society« wieder eine deutliche Steigerung. Verantwortlich dafür ist vor allem sein Ensemble um Jesse Eisenberg und Kristen Stewart sowie die erstklassige Kameraarbeit von Vittorio Storaro
Das Coming Out eines schwulen Teenagers wurde im Kino schon häufig erzählt, doch selten so einfallsreich und bezaubernd wie im Regiedebüt »Closet Monster« des Kanadiers Stephen Dunn
»Blair Witch« ist gleichzeitig Fortsetzung und Remake des legendären »The Blair Witch Project« und funktioniert in beiderlei Hinsicht nur bedingt. Aller Schreckmomente zum Trotz klebt der Film zu sehr an der Dramaturgie und Story des Originals

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»Abbott Elementary« ist aktuell die erfolgreichste neue Sitcom des amerikanischen Fernsehens. Dass sie aufs abgestandene Schema »Mockumentary« zurückgreift, verzeiht man ihr schnell.
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In seinem zweiten Spielfilm hat sich Indie-Filmer Cooper Raiff die Rolle eines orientierungslosen, aber knuffigen Studenten auf den Leib geschrieben.
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Mit der packend als Mischung aus Dokumentar- und Animationsfilm erzählten Fluchtgeschichte »Flee« gelang dem dänischen Regisseur Jonas Poher Rasmussen 2021 die Oscarnominierung in gleich drei Hauptkategorien.
Meldung
Schon mit seinem Spielfilmdebüt »Auf Anfang« (2006) gewann der 1974 in Kopenhagen ­geborene und in Oslo aufgewachsene Trier als bester Regisseur in Karlovy Vary. Seinen zweiten Film, »Oslo, 31. August« (2011), stellte er in Cannes in der Sektion »Un Certain Regard« vor, sein englischsprachiges Debüt »Louder Than Bombs« (2015) dann bereits im Wettbewerb um die Goldene Palme, wie auch »Der schlimmste Mensch der Welt« (2021), der zwei Oscarnominierungen erhielt und mit Renate Reinsve eine Hauptdarstellerin vorstellte, die das Zeug zum Weltstar mitbringt.
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Danny Boyle erzählt in »Pistol« die Geschichte der Sex Pistols noch einmal nach – unter Verwendung der Originalmusik.
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»Gaslit« erzählt einmal mehr vom Watergate-Skandal, diesmal explizit aus der Perspektive derer, die dabei und involviert waren.
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Mimi Cave findet in »Fresh« eine neue Metapher für den Dating-Irrsinn, durch den vor allem junge Frauen von heute zu gehen bereit sind. In den Hauptrollen überzeugen Sebastian Stan und Daisy Edgar-Jones.
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Martin Freeman spielt in »The Responder« einen Straßenpolizisten kurz vorm Burn-out – mit emotionaler Wucht und Vielschichtigkeit.