Olivier Gorce
Drehbuchautor/in von:
Die Filmbiografie über Abbé Pierre, Gründer der Emmaus-Wohltätigkeitsorganisation, überzeugt durch Benjamin Lavernhe, der den französischen Nationalhelden als lebenslang Getriebenen porträtiert. Wo man sich als deutscher Zuschauer etwas mehr Details gewünscht hätte, ist der Film andererseits auch eine überfällige Hommage an die lebenslange Mitstreiterin des Abbés, Lucie Coutaz.
Der Kampf einer Firmenbelegschaft gegen ihre Entlassung, geschildert in oft fiebrigen, pseudodokumentarischen Bildern und mit dem kraftvollen Vincent Lindon als Wortführer in einem ansonsten stets vielstimmigen Film. Kämpferisch, aber nicht eindimensional legt der Film den Finger in die offene Wunde der »Gesetze des Marktes«
Alltag an einer Grundschule in Grenoble; ohne es zu bemerken steuert die überaus engagierte Lehrerin Florence Mautret, in deren Berufs- wie Privatleben es drunter und drüber geht, auf einen Erschöpfungszusammenbruch zu. Der quirlige und dabei doch konzentriert verdichtete Film »Die Grundschullehrerin« bietet Einblicke in einen schulischen Alltag ohne oberlehrerhaft aufzutrumpfen. Ein ungeschöntes Porträt einer schönen Profession
Ein älterer Familienvater wird arbeitslos: Stephane Brizés Drama »Der Wert des Menschen« demonstriert die merkantilistischen Mechanismen, denen zwischenmenschliche Beziehungen im Rahmen moderner Arbeitswelten unterworfen werden, und zeigt, dass diese nicht nur das ethische Gerüst der Gesellschaft unterminieren, sondern tatsächlich Leben gefährden