Martin Schwickert
Filmkritiken von Martin Schwickert
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In ihrer zweiten Regiearbeit erzählt Angelina Jolie die Überlebensgeschichte des amerikanischen Sportlers und Soldaten Louis Zamperini, der in japanischer Gefangenschaft Schreckliches erleidet. Jolie lotet die brutalen Exzesse leider sehr gründlich aus, erzählt ihre Story aber mit viel handwerklichem Geschick
Im dritten Teil des »Young Adult«-Franchise um die Mädchenheldin Katniss (Jennifer Lawrence) geht es nicht mehr um das zynische Medienereignis der Hungerspiele, sondern um die Revolution und ihren Preis. Der Film bewahrt, was die Vorlage von Suzanne Collins auszeichnet: Er lässt der weiblichen Hauptfigur ihre Zweifel und ihr Reflexionsvermögen
Unübersehbar versucht Allen hier an seinen größten kommerziellen Erfolg »Midnight in Paris« anzuknüpfen. In der geschmackvollen Retro-Melange darf die Filmgeschichte kräftig mitatmen, die Story allerdings plätschert etwas zu selbstgenügsam vor sich hin
Anhand von fünf Familien zeigt Jason Reitman die Auswirkungen totaler elektronischer Vernetzung. Dabei bleibt er ohne moralisierendes Zeigegefingere nahe dran am komplexen Beziehungsgeflecht und entwickelt ein differenziertes Sittengemälde der amerikanischen Gesellschaft im Strudel des Informationszeitalters
In Rob Reiners romantischer Rentnerkomödie spielt Michael Douglas einen verbitterten Immobilienmakler, dessen harte Schale mithilfe der patenten Nachbarin Lea (Diane Keaton) und einer reizenden Enkeltochter aufgeweicht wird. Keaton und Douglas geben zwar ein durchaus spielstarkes Paar ab, aber darüber hinaus findet der Film keine glaubwürdige komödiantische Tonlage
In der Verfilmung von James Dashners Jugendroman verleiht Regisseur Wes Ball den Motiven eine fesselnde Science-Fiction- Fantasy-Abenteuer-Gestalt, wobei nach den mädchenzentrierten Franchises wie »Tribute von Panem« und »Die Bestimmung« hier wieder Jungs im Fokus stehen
Eine wortgewandte und grundsympathische Komödie, die auch vor punktuellen Sentimentalitäten nicht zurückschreckt
Der Film wirft einen differenzierten Blick auf die moralischen Unvollkommenheiten und Widersprüche seiner Figuren. Dank eines halb improvisierten Inszenierungsverfahrens entwickeln die Dialoge eine sehr lebensnahe Frische
Die Vertrauensfrage, die sich in einer ersten Liebe besonders deutlich stellt, wird in Saphirblau auf sehr erschöpfende Weise durchdekliniert. Dem Nachfolgewerk von Rubinrot (nach der Romantrilogie »Liebe geht durch alle Zeiten« von Kerstin Gier) gelingt es allerdings nicht, der nagenden romantischen Ungewissheit die notwendig emotionale Glaubwürdigkeit zu verleihen
Tobias Müller blickt in seinem Dokumentarfilm auf den bäuerlichen Familienbetrieb als mögliches Auslaufmodell. Die Konflikte werden ohne Doku-Soap-Anflüge vor der Kamera ausgetragen und auch wenn der Film deutlich zeigt, dass eine neue EU-Schweinestallverordnung einen Betrieb in die Knie zwingen kann, hält er sich von allen agitatorischen Zwischentönen fern