Britta Schmeis

Filmkritiken von Britta Schmeis

Mit erstaunlicher Leichtigkeit und auf Augenhöhe mit ihren Protagonisten erzählt Sarah Winkenstette von zwei sehr unterschiedlichen Jungen, die ihre Heimat verloren haben. »Zu weit weg« ist ein einfühlsamer, niemals sentimentaler Film über Vertreibung und Integration
Yann L'Hénoret begleitet die Entstehung von Jean Paul Gaultiers Revue »Freak Show« in einer konventionellen Dokumentation. Dabei verlässt er sich allein auf die Kreativität und das nahe Umfeld des Modeschöpfers, ohne eine eigene Bildsprache zu entwickeln. Hübsch anzusehen, aber wenig innovativ
Good Cop Andre (Chadwick Boseman) jagt eine Nacht zwei Kleindealern im abgeriegelten Manhattan hinterher und merkt schnell, dass nicht sie die Verbrecher sind, sondern die Kollegen des kompletten Polizeireviers. Solider Actionthriller von Brian Kirk ohne Überraschungen
Mit viel Liebe für Kulissen und Kostüme zeichnet Regisseurin Hermine Huntgeburth das Leben des Panikrockers bis zu seinem Durchbruch in den frühen 70er-Jahren nach. Jan Bülow brilliert als junger Udo und tröstet über ein paar Längen hinweg
Ein Superspion muss als Taube seine Mission erfüllen und ein nerdiger Außenseiter wächst über sich hinaus. »Spione Undercover« ist Animationsspaß für die ganze Familie mit vielen Reminiszenzen an die großen Vorbilder des Genres
Extrem konstruiert lässt die dänische Regisseurin und Drehbuchautorin Lone Scherfig (»Italienisch für Anfänger«) im winterlichen New York Menschen mit unterschiedlichen Problemen zusammenfinden, die noch dazu auf überwiegend gute Menschen treffen. Eine Schmonzette, die selbst für die Weihnachtszeit zu schnulzig ist
Anthony Hopkins und Jonathan Pryce als zwei gegensätzliche Päpste, der eine am Ende seiner Amtszeit, der andere am Anfang. Fernando Meirelles entwirft großartige Bilder und Szenen, Anthony McCarten liefert die geistreichen und hochamüsanten Dialoge. Ein großer Spaß
In der Fortsetzung des oscar-prämierten Animationshits von 2013 führen die Filmemacher Chris Buck und Jennifer Lee ihre Geschichte nicht nur fort, sondern steigen tiefer ein in die dunklen Geheimnisse von Elsas und Annas Familiengeschichte. Das Ergebnis ist wieder eine sowohl witzige als auch ziemlich kluge Kinounterhaltung für die ganze Familie
Charmant, witzig, aber sehr konventionell erzählt der Film von einem Paar, das sich nach 50 Jahren trennt: Der Ehemann will reumütig zurück, als die verlassene Frau Gefallen an ihrem neuen Leben gefunden hat
Um ihre toten Eltern und deren Geheimnis zu lüften, wagt die 16-jährige Selma am Dia del Muerto eine Reise in die Welt der Toten. Mal düster, mal bunt, mal lustig, mal ernst widmet sich der Mexikaner Carlos E. Gutiérrez Medrano mit seinem Animationsfilm damit einem ur-mexikanischem Sujet. An die Leichtigkeit von »Coco – Lebendiger als das Leben« von vor zwei Jahren reicht er damit allerdings nicht heran