Preis der deutschen Filmkritik

Foto: Manuel Schäfer, manuelschaefer.co

Gerade zurück von der Preisverleihung unseres Verbands der Filmkritik (mein dritter Berlinale-Außer-Haus-Termin bis jetzt überhaupt ), die im tube-Club in der Friedrichstraße wie immer komplett überfüllt und diesmal von Nina Sonnenberg ein bisschen angestrengt aber sympathisch moderiert war. Die Stimmung positiv, Presseschelte lag nicht in der Luft.

Aber offensichtlich hat sich die Neuformierung der Jurys auch ausbezahlt, jedenfalls war auch imho diesmal im Unterschied zu den letzten Jahren an den Preisen auch nichts Grundsätzliches auszusetzen – außer dass »Toni Erdmann« (Spielfilm-Preis) zwar sicherlich eine tolle Arbeit aber vielleicht doch etwas überbewertet ist (was auch die Regisseurin stressen dürfte!) und ich mir für unsere Zunft eine originellere Wahl gewünscht hätte – etwa eine Würdigung für Nicolette Krebitz' »Wild«, für den aber immerhin Haupt-Akteurin Lilith Stangenberg den Darstellerinnenpreis bekam und mit einer tollen Danksagung an den Wolf annahm.

Ich selbst war neben der Teilnahme an der Kurzfilmjury (Telefon Santrali von Sarah Drath) verpflichtet, in Vertretung für die verhinderten Jury-Mitglieder die Laudatio für den Dokumentarfilmpreis an »Chamissos Schatten« von Ulrike Ottinger zu verlesen. Das passte gut, weil ich bei meinen persönlichen Jahresbest-Topps letztes Jahr für den Tagesspiegel genau diesen Film als Gold-Favoriten ausgewählt hatte.

Auf dem Weg zur Verleihung vorbei am Nespresso-Shop auf der Friedrichstraße die merkwürdigerweise erst jetzt ins Bewusstsein drängende Frage, wie sich eigentlich das Selbstverständnis von Kosslick als Super-Öko-Hero mit der Unterstützung einer Marke verträgt, die in vielfacher Hinsicht als Negativbeispiel ökologischer und sozialer Verantwortungslosigkeit gelten muss. Ich bin ja bestimmt nicht die erste, der dies einfällt, wird gleich mal gegoogelt.

Die Vorstellung der FFA-Studie war ziemlich unterirdisch, der Bericht dazu muss aber auf morgen verschoben werden, weil jetzt andere Schreibpflichten drängen.

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