Kritik zu Ich – Einfach unverbesserlich

© Universal Pictures

Von »Superbad« bis zum »Superdad«: Der erste 3-D-Animationsfilm aus dem Hause Universal setzt einen Superschurken ins Zentrum, der statt von Weltherrschaft zu träumen lieber das Medienranking dominieren würde

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Der Anfang hat etwas: Da wird ein Hirte, der mit seiner Herde durch den Wüstensand trottet, von einem Bus umgefahren, dem gleich darauf lauter Touristen in bunten Hemden entsteigen, um sich selber vor der Pyramide von Gizeh zu fotografieren. Ein übergewichtiger Junge klettert an einem Gerüst hoch und plumpst prompt auf die Pyramide – die ihn zum Erstaunen aller wie ein Trampolin wieder hochschnellen lässt. Kein Wunder, im nächsten Augenblick entweicht aus ihr die Luft, es handelte sich um eine Nachbildung, die das Original ersetzt hat.

Sollte der dafür Verantwortliche jener Mann sein, der gleich darauf ins Bild gerät? Zumindest verfügt Gru über die Mittel zu superschurkischen Taten, eliminiert er doch bald mittels eines Gefrierstrahls die Warteschlange, die zwischen ihm selbst und einem »coffee to go« steht. Ein Schurke als Protagonist – also muss er (in einem Film, der für die ganze Familie konzipiert ist) Eigenschaften haben, die ihn liebenswert oder zumindest ansprechend machen. Das ist hier die Tatsache, dass längst nicht alles so perfekt klappt, wie er sich das ausmalt. Er hat zwar den Times Square gestohlen, aber bei der Freiheitsstatue musste er sich mit der kleinen in Las Vegas zufriedengeben. Zudem muss man ihm zugutehalten, dass der schurkische Plan, den er gerade ausheckt, nur die Verlängerung seines Kindheitstraums ist – oder sollte man sagen, eigentlich will er damit nur seine Mutter beeindrucken, die ihm damals keine Aufmerksamkeit schenkte, wenn er Astronaut spielte? Und die ihn heute nur anruft, um ihn als Versager zu beschimpfen?

Damit Gru nun aber zu einer wirklichen Identifikationsfigur werden kann, setzt der Film auf zwei bewährte Mittel: einerseits einen Gegenspieler, der noch großkotziger ist: Victor, der sich jetzt »Vector« nennt, weil das seine Methode charakterisiert. Andererseits werden drei Waisenkinder eingeführt, die am Ende das Gute in Gru zum Vorschein bringen. Dabei hat er sie anfangs nur adoptiert, um sie als Werkzeug zu benutzen. Sie verkaufen Cookies an der Haustür und da Vector nach denen süchtig ist, soll das Gru dabei helfen, aus dessen Haus den Schrumpfungsstrahl zu stehlen, mit dessen Hilfe er seinen nächsten Coup durchführen will – nichts Geringeres, als den Mond zu stehlen.

»Ich – Einfach unverbesserlich« setzt auf überdrehte Action, unterlegt mit lauter Musik. Einige hübsche Details können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Devise lautet »Hauptsache komisch und temporeich«. Das macht den Film kurzweilig, aber austauschbar, nicht zu vergleichen mit Henry Selicks »Coraline« oder auch »Horton hört ein Hu«, mit dem dieser Film den Produzenten und die Drehbuchautoren teilt. Immerhin gefällt Gru durch sein Aussehen, aus dem Gesicht sticht die pinguinähnliche Nase hervor, der kugelrunde Körper sitzt auf spindeldürren Beinen. In der Originalfassung spricht ihn Steve Carell mit einem schwer definierbaren Akzent.

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