Filmkritiken
Woche vom 05.03.2025
Eine arme Holzfällerfrau rettet ein Baby, das aus dem Todeszug nach Auschwitz geworfen wurde. Oscarpreisträger Michel Hazanavicius erzählt in seinem märchenhaften Animationsfilm von den Gräueln des Holocaust und Momenten der Mitmenschlichkeit.
Der Film des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis erzählt, wie eine Gruppe von Tieren in einer überfluteten Welt zu überleben versucht. Kein Wort fällt, die Bilder sprechen. Volle Punktzahl für die außergewöhnliche, einfallsreiche Animation.
Ein junger Mann kehrt nach Jahren in sein Heimatdorf zurück. Alain Guiraudies schwarzhumoriger Provinzthriller wird zur philosophisch verspielten Fantasie über unvorhersehbare Begierden und zum Plädoyer für barmherziges Miteinander.
Elegant-betörendes Biopic über die Entstehung des monumentalen Orchesterstücks und seines Schöpfers Maurice Ravel – mit viel Charisma von Raphaël Personnaz verkörpert.
Empathische Langzeitbegleitung dreier Mädchen, die als Rapperinnen in einem sozialpädagogischen Zentrum in Berlin mentale und praktische Unterstützung finden.
Bong Joon-hos Doppelgängerfilm startet vielversprechend, reproduziert aber letztlich nur altbekannte SciFi-Motive mit Slapstick und plakativer Gesellschaftskritik.
Vom innigen, zunehmend toxischen Verhältnis zweier Teenagerschwestern erzählt die Schauspielerin Ariane Labed in ihrem Regiedebüt als Mischung aus schwarzhumoriger Charakterstudie und klaustrophobischem Schauermärchen. Nicht ganz aus einem Guss, aber ein vielversprechender erster Wurf.
In »Die Wütenden« entwarf Ladj Ly ein faszinierendes Kaleidoskop vom Leben in den Pariser Vorstädten. Erneut erzählt er von einem Gemeinwesen, in dem nordafrikanische Einwanderer nach eigenen Traditionen der Solidarität leben. Diesmal erweitert er den Blick auf eine ratlose Kommunalpolitik, die das Miteinander bedroht.