Filmkritiken
Woche vom 19.06.2024
Jeff Nichols' Bikerfilm ist eine Ode an den Gemeinschaftssinn freiheitsliebender Außenseiter, die kongenial besetzt ist und die Folklore des verblichenen Genres lebhaft gegen den Strich bürstet.
Nüchtern beobachtend aber mit großer Empathie zeigt Eva Trobisch den Alltag einer Palliativpflegerin und erzählt von einer besonderen Dreiecksbeziehung, die sich mit einer Patientin und deren Mann ergibt. Wertungen entzieht sich der Film und ist damit auf positive Weise herausfordernd.
Hans Block und Moritz Riesewieck wieder gemeinsam unterwegs in einem aufwändig produzierten Mainstream-Dokumentarfilm zum Thema Trauerbewältigung mit KI.
Old School Horror über eine Spinne aus dem All mit Verweisen auf deutsche Märchen ebenso wie auf »Alien«, der durch das komplexe Figurenensemble überzeugt, für die 12-jährige Heldin an der Schwelle zur Pubertät, aber wenig Sympathie aufkommen lässt.
Die Geschichte einer Ehe, die früh scheitert, aus der es aber kein Entrinnen gibt. Daniele Luchetti (»Mein Bruder ist ein Einzelkind«) treibt in seinem detailverliebten, raffiniert verschachtelten Drama ein Spiel mit der Erinnerung des Publikums. Trotz einnehmender Hauptdarsteller (Luigi Lo Cascio, Alba Rohrwacher) ergreift er keine Partei im Ehekrieg, sondern spürt sensibel
nach, was für Konsequenzen dieser für die Kinder hat.