"Was tut sich?"mit Chiara Fleischhacker
»Ich will ein ganz normales Leben, so wie alle anderen auch«, sagt Jenny (Emma Nova) zu ihrem Freund Bolle (Paul Wollin). Jenny lebt in schwierigen Verhältnissen, sie liebt Orchideen und extravagant gestylte Nägel, sie ist schwanger – und da ist ihr Leben dann eben doch nicht »normal« – drogenabhängig. Außerdem steht sie kurz vor einem Haftantritt. Erst als das Jugendamt ihr eine Hebamme (Friederike Becht) zur Seite stellt, die sie nicht verurteilt, schöpft Jenny neue Hoffnung.
Selten sind Debütfilme so aufwühlend und mitreißend wie Fleischhackers »Vena« (der Titel leitet sich von dem lateinischen Begriff für die Nabelschnurvene, die vena umbilicalis, ab). »Der Film widersetzt sich [...] geschickt und konsequent häufig bemühten Erklärungsmustern, vermeidet Klischees«, schrieb epd Film-Autorin Maxi Braun in ihrer Kritik. Beim Nachwuchspreis First Steps Award erhielt Fleischhacker, die auch das Drehbuch zu »Vena« geschrieben hat, den Preis für den besten abendfüllenden Spielfilm und Kamerafrau Lisa Jilg den Michael-Ballhaus-Preis.
Chiara Fleischhacker, 1993 in Kassel geboren und in Erfurt aufgewachsen, studierte Psychologie in Freiburg und wechselte dann zum Film. »Vena« ist ihr Abschlussfilm an der Filmakademie Baden Württemberg in Ludwigsburg, wo sie 2015 ein Studium in Regie und Dokumentarfilm aufgenommen hat. 2018 veröffentlichte sie die beiden Kurzfilme »Was bleibt« und »Golden Girl«. Fleischhacker lebt mit ihrer Tochter in Erfurt.Film und Werkstatt-Gespräch am 24.1. ab 20.15 Uhr
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt
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Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
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