"Was tut sich?" mit Andreas Kleinert

© Wild Bunch

am So., den 19.12. in Frankfurt am Main

Beim diesjährigen Filmfest München war »Lieber Thomas« das Ereignis innerhalb der Sektion »Neue deutsche Filme«. Andreas Kleinert hat in Schwarz-Weiß das Leben des Schriftstellers und Regisseurs Thomas Brasch nachempfunden, mit epischer Wucht. Brasch, Sohn des stellvertretenden Kulturministers der DDR, geriet schon zur Schulzeit mit den Autoritäten aneinander – und verteilte 1968 Flugblätter gegen den Einmarsch in Prag. 1976 übersiedelte er, nach seinem Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, mit seiner damaligen Freundin Katharina Thalbach in die Bundesrepublik. Mit 56 Jahren, 2001, starb Brasch.

Über sein Konzept bei »Lieber Thomas« sagte Kleinert im Gespräch mit epd Film: Am Anfang tauchten »mehr berühmte Leute auf, Helene Weigel, Heiner Müller. Das haben wir verworfen, um so abstrakt und universell wie möglich zu bleiben, mit Honecker als einzigem Zugeständnis. ( . . . ) Es war auch klar, dass wir auf alle historischen Ereignisse wie den Fall der Mauer verzichten. Schon in der ersten Fassung war klar, dass wir Braschs Poesie zum strukturierenden ­Element machen wollten.« 

Andreas Kleinert gehört zu den profiliertesten Regisseuren des deutschen Films und Fernsehens. Von 1984 bis 1989 absolvierte er ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg Konrad Wolf. Sein Debütfilm »Leb wohl, Joseph« (1990) hatte Weltpremiere im Wettbewerb von Locarno. »Verlorene Landschaft«  (1992) startete im Wettbewerb von San Sebastian. »Wege in ­die Nacht« (1998) lief in Cannes. Zu seinen TV-Arbeiten gehören »Klemperer« sowie Folgen für »Tatort« und »Polizeiruf«. 

Am 19.12. spricht Andreas Kleinert im Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums mit epd-Film-Autorin Anke Sterneborg über seinen Film »Lieber Thomas«.

Video-Mitschnitt

Vorstellungsbeginn am 19.12. ab 20:15 Uhr

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt 
Karte

Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
kinokasse@dff.film

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