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Regisseur Steve McQueen erzählt in »Blitz« die Geschichte einer Mutter und ihres Sohnes während der Angriffe der deutschen Luftwaffe 1940 auf London. Dabei verhebt er sich an der Vielzahl an Themen, die er unterbringen möchte.
Die in Brasilien geborene, in Mexiko aufgewachsene Regisseurin Tatiana Huezo widmet sich in ihrem Dokumentarfilm »Das Echo« dem Leben von Frauen und Heranwachsenden unter harten Bedingungen im mexikanischen Hochland.
In seinem dritten Film verarbeitet Adrian Goiginger die Kriegserlebnisse seines Urgroßvaters: wie sich in der Beziehung zu einem Fuchs eine Vater/Sohn-Relation spiegelt. Eindringlich in Szene gesetzt.
Grandios erzähltes Familiendrama um eine traumatische Erfahrung, dicht erzählt und im Zusammenspiel mit Kamera, Musik und Schnitt perfekt inszeniert – mit dem großartigen Ensemble von Anna Maria Mühe und Michael Wittenborn.
Ein weiterer Reisefilm, der auf einem Schwur beruht: Wenn er den Unfall überleben sollte, der ihn lang ans Bett fesselte, will der Reiseschriftsteller Pierre (Jean Dujardin) Frankreich zu Fuß durchqueren. Denis Imbert setzt eine mühevolle Selbstsuche in Szene, die durch atemraubende Landschaften führt, deren Erhabenheit zuweilen von einem prätentiösen Off-Kommentar überlagert wird.
Mit ihrem alten Van fährt Fern durch den Westen der USA, von Arbeit zu Arbeit, vom Versandcenter zum Hamburger-Diner. Der dritte Film von Chloé Zhao beschwört den Mythos der Gemeinschaft on the road und den Traum von Unabhängigkeit und Freiheit. Die Nebenfiguren in »Nomadland« sind Laiendarsteller. Frances McDormand ist großartig – und vor allem: überzeugend – als Nomadin der Arbeit.
»Achtsam morden«: Tom Schilling brilliert als Anwalt am Rande des Nervenzusammenbruchs, der auf der Suche nach Ausgleich und Entspannung zum Mörder wird.
Albert Serras Porträt eines von Benoit Magimel gespielten französischen Kolonialbeamten auf Tahiti ist ein grandioses Spiel mit den Konventionen des Politthrillers. Doch der albtraumhafte Film versteht es, sich wieder und wieder den Regeln des Genres zu entziehen, und schickt einen so auf eine Reise in das wahre Herz der Finsternis.
»Willkommen auf der dunklen Seite der Macht!« flüstert ein Kommilitone verschmitzt Adam zu, der gerade sein Studium an der al-Azhar Universität begonnen hat. Dass dies kein Scherz ist, merkt der junge, hoffnungsvolle Stipendiat umgehend. Er wird vom Geheimdienst als Informant gedungen und muss ums nackte und spirituelle Überleben kämpfen. Die Jury in Cannes bewies Augenmaß, als sie Tarik Salehs vielschichtigen Thriller mit dem Drehbuchpreis auszeichnete.
Der italienische Regisseur Michelangelo Frammartino ist mit einer Gruppe junger Forscher in eine der tiefsten Höhlen der Welt hinabgestiegen: die Rekonstruktion einer Expedition von 1961. Sein Film »Ein Höhlengleichnis« ist sinnliches Slow Cinema und eine gelungene Reflexion über Licht und Dunkelheit, Geschichte und Erfahrung, findet Silvia Hallensleben.