Film des Monats Oktober »Am Ende ein Fest«
In einem Heim für betreutes Wohnen in Jerusalem liegt Yanas Ehemann Max im Sterben. Er möchte von seinen Schmerzen erlöst werden. Yana wendet sich an ihre alten Freunde Yehezkel und Levana, die im gleichen Heim wohnen, und bittet sie um Hilfe. Yehezkel ist ein erfindungsreicher Kopf, der beispielsweise über einen Stimmenverzerrer für die hochbetagte Mitbewohnerin Zelda am Telefon auch schon einmal Gott spielt, um ihren Lebensmut zu stärken. Da niemand weiß, wie der Sterbewunsch von Max erfüllt werden kann, bastelt er eine »Selbsttötungsmaschine«. Per Knopfdruck kann sich der Kranke selbst ein todbringendes Mittel verabreichen. Der ehemalige Tierarzt Dr. Daniel bereitet die Medikamentenmixtur zu, sein Freund Rafi, ein früherer Polizist, überwacht den Ablauf. Nach dem Tod von Max melden sich weitere Interessenten. Aber zu welchem Zeitpunkt der Krankheit darf die Hilfe gewährt werden? Und ist Sterbehilfe überhaupt erlaubt? Die Heimbewohner stehen vor moralisch-ethischen Fragen, die schwer zu beantworten sind.
Der Film will zu einer offenen Diskussion über die juristischen, medizinischen und ethischen Fragen der Sterbehilfe anregen: ob etwa Menschen als Sterbehelfer füreinander Gott spielen können und inwiefern die Selbsttötung einen unzulässigen Vorgriff auf das Ende des Lebens darstellt. Was als Selbstbestimmung gilt, kann pure Verzweiflung und Abhängigkeit sein. Auch auf komische Weise kann der Wunsch zu sterben unerfüllt bleiben, weil das Leben mit Demenz und Alzheimer durchaus fröhliche Seiten haben kann. Trotz seines schwierigen Themas bleibt der Film überraschend unterhaltsam. Er ist kein Plädoyer für die Sterbehilfe, sondern will den offenen gesellschaftlichen Diskurs über das Thema, ohne Tabus. Gestik und Mimik der Schauspieler machen die vielen Widersprüche und die Ratlosigkeit angesichts des nahenden Todes besonders sichtbar. Auch die Frage des christlichen Glaubens nach dem »seligen Sterben« wird im Kontext dieser Diskussion noch einmal bedeutsam.
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