Ulrich Sonnenschein

Filmkritiken von Ulrich Sonnenschein

Henrika Kull erzählt in ihrem Abschlussfilm die Geschichte einer Liebe über Gefängnismauern hinweg. In seinem dokumentarischen Stil aber bleibt »Jibril« etwas zu ausschnitthaft
Kevin Kölsch und Dennis Widmyer haben all ihre Horrorfilm-Erfahrungen eingebracht und aus dem alten einen mäßig aufpolierten neuen Film gemacht
Böse Gruppenmechanik: Jürgen Vogel als Lehrer, der statt über »Anarchie« zur Lektion über »Autokratie« verdonnert wird und dabei ein Experiment mit unabsehbaren Folgen beginnt
Interessantes Kinodebüt über einen jungen Mann, der sich in seinem Zimmer einschließt und so der Welt zu entrinnen versucht. Eine weitere, ebenso überzeugende Variante des japanischen Hikikomori-Phänomens, das Jugendliche bezeichnet, die sich aus Gründen von Stress und Überforderung von der Gesellschaft zurückziehen: »Goliath96«
Es ist erstaunlich, wie viele unentdeckte Orte grenzenloser Gewinnsucht es noch gibt, an denen sich niemand Gedanken über die Umwelt macht. Einer dieser Orte ist Fort McMurray in Kanada. Dort wird aus dem Sand der Landschaft Öl gewonnen. Wie, das zeigt dieser nicht nur inhaltlich ganz besondere Film: »Dark Eden«
Essayfilm, der sich zwar äußerst interessanten Themen zuwendet, aber keine wirklichen Bilder dafür findet. Vielleicht ist dies eine neue ästhetische Form des Nachdenkens, vielleicht aber auch die Grenze des Kinos
Erstaunliches Dokument einer radikal islamischen Familie in Syrien. Vor allem in der Art, wie Gewalt und Religion auch für die Kleinsten schon verbunden werden, ist dieser Film erschütternd. Kaum jemandem ist es gelungen, so nah an seine überaus gefährlichen Protagonisten heranzukommen: »Of Fathers and Sons«
Die Schweizer Filmemacherin Anja Kofmel zeigt mit ihrem halb animierten Dokumentarfilm »Chris the Swiss«, wie man Geschichte eben auch erzählen kann. Individuell, bewegend und relevant. Dazu begibt sie sich auf Spurensuche und recherchiert wie ihr Cousin, der als Journalist in den Jugoslawienkrieg zog, ums Leben kam
Aus Kenia, dem Land, in dem Homosexualität mit hohen Gefängnisstrafen belegt wird, kommt mit »Rafiki« ein Film, der die Liebe zwischen zwei Mädchen zum Thema macht und sich dennoch fröhlich gibt. »Afro-Bubblegum« – so nennt man diese junge Bewegung. Regisseurin Wanuri Kahiu will mit ihren Filmen die Klischees vom leidvollen Kontinent bekämpfen
Spielfilmdebüt mit dokumentarischem Charakter über eine Theatergruppe, die zu Recherchezwecken nach Auschwitz fährt. Trotz einiger gelungener Momente bleibt die Handlung zu ungenau: »Hotel Auschwitz«