Marcos Kantis
Produzent/in von:
Ofir Raul Graizers zweiter Film überzeugt durch seine stilsichere Mischung aus angedeuteter Dreiecksbeziehung und kunstvoll eingesetzten Ellipsen.
In seinem Regiedebüt verlegt Vasilis Katsoupis das Subgenre »Ein Mann allein gegen widrige Umstände« von der Wildnis in ein hypermodernes New Yorker Luxus-Penthouse, das für einen smarten Kunstdieb zum gläsernen Käfig wird und Willem Dafoe eine schauspielerische Tour de Force abverlangt.
Stadt – Land, Berlin – Schwarzwald, Familie – Freunde: In ihrem zweiten Spielfilm erweitert Hanna Doose das System der familiären Verstrickungen. Sie steckt den Rahmen der Erzählung, überlässt es aber den Schauspieler*innen, ihn ganz wahrhaftig mit ihren Persönlichkeiten und improvisierten Dialogen zu füllen, in einer dynamischen Balance zwischen Ausgelassenheit und Bitterkeit, zwischen zarten Annäherungen und explosiven Konflikten.
Wer glaubt, dass man das Thema der sozialen Ghettos in Deutschland nicht mehr variieren kann, sollte sich diesen Film ansehen, der eine queere Thematik ohne jede Verrenkung damit verbindet
Dem Regisseur von »Oh Boy« ist mit »Lara« wieder ein großer Film gelungen: das eindrucksvolle Porträt einer Frau, die zu wenig gewagt und deshalb ihr Leben verpasst hat
Ein Kammerspiel auf hoher See, konsequent an Bord einer Yacht in Szene gesetzt: wie eine Seglerin auf ein havariertes Flüchtlingsboot trifft – und wenig ausrichten kann: »Styx«
Die Kinofassung der vieldiskutierten Videoinstallation »Manifesto« von Julian Rosefeldt aus dem Jahr 2015: Mini-Narrative, die ein Dutzend Mal Cate Blanchett als unvermutetes Sprachrohr des Aufruhrs in je überraschendem Kontext zeigen. Konzeptkunst als spielerische Auseinandersetzung mit tiefernsten Motiven. Riskant, geglückt
Auf der einen Seite ist Özgür Yildirims Verfilmung von Mirjam Mous' Jugendroman die deutsche Antwort auf »Die Tribute von Panem«. Auf der anderen huldigt Yildirim den Klassikern des expressionistischen Kinos. Eine bizarre Mischung, die nicht ganz aufgeht, aber durchaus ihren Reiz hat
In einer Folge komischer und trauriger Begegnungen brilliert Tom Schilling als Berliner Slacker, umgeben von einem Ensemble großartiger Schauspieler und eingehüllt in schwarz-weiße, jazzgetränkte Melancholie