Kritik zu Panamericana

© One Filmverleih

2010
Original-Titel: 
Panamericana
Filmstart in Deutschland: 
30.10.2014
L: 
98 Min
FSK: 
Ohne Angabe

12 Länder und 13 000 Kilometer in 80 Tagen: Ein Schweizer Dokumentarfilm und seine Impressionen aus Mittel- bis Südamerika

Bewertung: 2
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Ein Taxifahrer in Mexiko-Stadt, Polizisten in El Salvador, Tango in Buenos Aires. Endlose Straßen mit bulligen amerikanische Trucks. Exotische Landschaften und Sozialkritik. Dazu eine jeweils landestypische Musiksoße und Inserts mit Landesflagge und Währung, die die nach Ländern abgegrenzten Episoden verknüpfen. Das ist die Kurzbeschreibung eines Films, der für die Filmemacher selbst wohl in mancher Hinsicht Neuland war, für einigermaßen versierte Zuschauer aber wenig Überraschung bietet.

Und das nicht wegen Hans und Margit Domnicks ab 1958 erschienenen Dokumentarfilmklassikers Panamericana – Traumstraße der Welt, der mit seinem belehrenden Zug durch Geologie und Geschichte des Kontintents in eine völlig andere Richtung ging als das jetzige impressionistische Geplänkel. Es ist die Machart des Films selbst, die als Déjà-vu erscheint: vor allem der à la Fernsehreportage im Sekundentakt aufgesplitterte Blick und die dort üblichen Armutsklischees, die er aufgreift.

Dabei beschränken sich die drei Filmemacher auf das älteste Stück der Straße zwischen Laredo, einer Stadt an der US-mexikanischen Grenze, und Buenos Aires. Zwölf Länder und 13 000 Kilometer wurden im Sommer 2008 in nur 80 Tagen durchreist. Viel Zeit für eine über das Touristische hinausgehende Recherche blieb da nicht. Offensichtlich fehlte auch in der Postproduktion die Ambition zu einer dramaturgischen Verdichtung jenseits der Chronologie des Reiseverlaufs und wiederkehrender Sonnenuntergänge. Nur am Ende gibt es ein besinnliches Memento mori und die arg platte Parallelmontage eines protzigen Hotels in Buenos Aires mit einem Obdachlosenlager vor der Tür.

Verantwortlich für den Film zeichnet ein Trio um den Wattwiler Drogisten Severin Frei, der laut Selbstauskunft durch Südamerika-Affinität zur Filmidee kam. Bruder Jonas, ein Kinobetreiber, und Selfmade-Kameramann Thomas Rickenmann hatten mit der Heimatdoku Schönheiten des Alpsteins 2008 in der Schweiz schon einen Überraschungserfolg im Kino. Der diente zur Finanzierung des Panamericana-Projekts.

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