Rüdiger Vogler

Als Schauspieler/in:

Die Vertrauensfrage, die sich in einer ersten Liebe besonders deutlich stellt, wird in Saphirblau auf sehr erschöpfende Weise durchdekliniert. Dem Nachfolgewerk von Rubinrot (nach der Romantrilogie »Liebe geht durch alle Zeiten« von Kerstin Gier) gelingt es allerdings nicht, der nagenden romantischen Ungewissheit die notwendig emotionale Glaubwürdigkeit zu verleihen
Die mittlerweile fünfte Verfilmung von Theodor Fontanes »Effi Briest« tritt gegenüber ihren Vorgängern mit einer halbherzigen Modernisierung der Effi-Figur auf, die mit den »Hilfskonstruktionen« Fontanes nichts mehr zu tun haben will, sondern sich für ein selbstbestimmtes Leben (gegen Entsagung und Hinsiechen im Roman) entscheidet. Überzeugen kann diese willkürliche Wandlung nicht, weil ihr das Stützkorsett einer plausiblen Filmerzählung und die notwendige Charaktertiefe der dazugehörigen Filmpartner fehlen
Max Färberböcks Verfilmung des Bestsellers einer Berliner Journalistin, die in ihrem Tagebuch von den Vergewaltigungen der Roten Armee am Kriegsende 1945 berichtete, kapituliert trotz guter Detailzeichnung vor den Konventionen des Mainstreams

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Tipp
Ganz in der Tradition skurril-surrealer französischer Tragikomödien: die Arte-SWR-Koproduktion »Nona und ihre Töchter«