"Was tut sich?" mit Jan Ole Gerster
Sieben lange Jahre musste man auf seinen zweiten Film warten. 2012 hatte Jan Ole Gerster, geboren 1978 in Hagen, seinen Debütfilm »Oh Boy« gedreht – ein Film, der zugleich auch seinen Abschlussfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin darstellte, an der er 2003 ein Studium in den Bereichen Regie und Drehbuch aufgenommen hatte.
»Oh Boy«, in dem Tom Schilling einen jungen Mann spielt, der sich ziellos durch Berlin treiben lässt und dabei auf ganz unterschiedliche Menschen stößt, wurde ein Riesenerfolg. Er gewann nicht nur in sechs Kategorien den Deutschen Filmpreis, sondern konnte auch an der Kinokasse überzeugen. Dann aber hörte man erst mal nichts mehr von ihm. In einem Interview sagte Gerster, dass er auf keinen Fall sein Idol Michael Haneke enttäuschen wollte, der ihm zu »Oh Boy« einen Brief geschrieben hatte, in dem stand, wie sehr ihm der Film gefallen habe und dass er sich sehr auf seinen neuen Film freue.
Am 7. November kommt Gersters neuer Film »Lara« ins Kino, den wir in einer Vorpremiere zeigen. Lara begleitet die 60-jährige Titelfigur, deren Sohn am Abend ein Konzert mit eigenen Kompositionen geben wird. Sie besucht ihre früheren Kolleginnen, später auch ihren Sohn selbst. Es ist das Psychogramm einer vereinsamten Frau und übergriffigen Mutter, voller Tragik, aber auch mit Humor, liebevoll und böse zugleich. Wie »Oh Boy« konzentriert sich auch hier die Handlung auf einen Tag. »Lara« ist wieder ein großer Wurf geworden: ein Porträt von beeindruckender Tiefe und die Aufforderung, unser Leben zu überprüfen«, schreibt Martina Knoben in ihrer Kritik.
Vorstellungsbeginn am 5.11. ab 20:15 Uhr
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
kinokasse@dff.film
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
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