09/2013
In diesem Heft
Filmkritik
Fünf Freunde bekommen es während einer Sauftour in der britischen Provinz mit Außerirdischen zu tun. Mäßig amüsante Sciene-Fiction-Parodie
Regisseur Josh Boone erweist sich hier als hoffnungsloser Romantiker und damit als wahrer Außenseiter im Independent-Kino
Der bis ins Detail sorgfältig inszenierte Gruselfilm im geschmackvollen Retrolook ist eine echte Überraschung
Vivian Naefes Familienepos nach einem deutschen Romanbestseller bemüht sich um atmosphärische Bilder, ist aber etwas hölzern und temperamentlos inszeniert
Eine 10-Jährige und wie sie sich den Wunsch nach einem Fahrrad erfüllt – »Das Mädchen Wadjda« ist ein wunderbarer Kinderfilm, der zugleich ein präzises Bild der Mädchenerziehung in Saudi-Arabien zeichnet
Roland Emmerich eröffnet noch einmal das Feuer auf den Präsidenten: Jamie Foxx lehnt seine Figur dicht an den aktuell Amtierenden an, doch trotzdem sollte man das Actionspektakel nicht als Politthriller missverstehen
Michael Kohlhaas Superstar. Arnaud des Pallières hat Kleists Novelle als gewaltigen Euro- Western mit einem sinnlichen Mads Mikkelsen in der Titelrolle neu verfilmt, mit fast altmodischen Actionsequenzen, die an die Filme der 70er Jahre von Kurosawa erinnern
Zwei Männer, eine Frau: Florian Flicker erzählt eine vorhersehbare Dreiecksgeschichte, in einer Landschaft voller Geheimnisse, die zum Hauptprotagonisten wird
Was als sommerlich leichter, schwuler Liebesfilm beginnt, wird zu einem abgründigen Thriller um Sex und Tod: eine verhängnisvolle Affäre, subtil und mit hypnotischer Mischung aus Natürlichkeit und Stilisierung
Ein Rückblick auf das Jahr 1993 und den Nordirlandkonflikt. James Marsh (»Man On Wire«) zeichnet das Bild einer Frau, die aufgerieben wird zwischen den Fronten, zwischen Loyalität und Verrat
Die elende Masse der Menschheit auf der verseuchten Erde, die wenigen Superreichen auf der Luxusraumstation: Neill Blomkamp entwirft ein bestürzend glaubwürdiges Zukunftsbild, fährt dann aber so viel Action auf, dass sein kühner Ansatz in den Hintergrund gerät
In dieser Liebeskomödie spielt der Altersunterschied der Liebenden (sie ist Anfang 60, er Ende 30) eine erfreulich undramatische Rolle. Gelassen erzählt Marion Vernoux von verstreichender und gewonnener Lebenszeit
Paul Rudd und Emile Hirsch pinseln in dieser heiter-melancholischen Indie-Komödie Mittelstreifen auf eine endlose texanische Landstraße – und raufen sich dabei trotz aller Unterschiede schließlich zusammen
Die Idee, das Thema »Lebensborn« und die Ungereimtheiten zwischen Nazideutschland und dem Nachfolgestaat DDR zu beleuchten, ist so wichtig, dass eine genauere Aufarbeitung unumgänglich ist. Diese opfert die Regie einem fragwürdigen Thriller, der mehr verrätselt, als der Sache letztlich dienlich ist
»Das Pferd auf dem Balkon« ist einer dieser seltenen mit trockenem Humor inszenierten Kinderfilme, die allein schon durch ihren Sprachduktus Freude beim Anschauen machen
Ein junger Smartphone-Experte in der Zwickmühle: Bei der Konkurrenz soll er ein Projekt ausspionieren, um mit der versprochenen Belohnung den kranken Vater zu pflegen
Vielschichtiger Dokumentarfilm, der den Ausnahmestatus von Apple-Produkten in den ökonomischen Kontext der ausbeuterischen Rohstoffgewinnung für Smartphones rückt
Ari Folman flieht in seiner eigensinnigen Adap tion von Stanislaw Lems Klassiker aus dem Realfilm in die Animation. Das ist konsequent, nur verrät der Bilderrausch Lems Endzeitvision an genau die Hollywood-Fantasie, die er eigentlich vorgibt zu kritisieren
Ein Sprühflugzeug träumt davon, Rennflugzeug zu werden. Die Geschichte vom Außenseiter, der seinen Traum verwirklicht, erzählt dieser »Cars«-Ableger mit eher grobem Pinselstrich
Was passiert, wenn Comic-Nerds sich Superheldenkostüme schneidern und auf Verbrecherjagd gehen? Auch die Fortsetzung der bitterbösen Superheldenparodie »Kick-Ass« verspottet genüsslich die Allmachtsfantasien der Fans