Kritik zu Upside Down

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Eine Romeo-und-Julia-Geschichte, in der die Liebenden von zwei unmittelbar benachbarten Planeten stammen, auf denen diametral entgegengesetzte Schwerkräfte wirken: Juan Diego Solanas macht daraus ein schillerndes Spektakel

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Romeo und Julia heißen hier Adam und Eden, und statt aus verfeindeten Familien stammen sie von zwei benachbarten Planeten,auf denen diametral entgegengesetzte Schwerkräfte wirken, die per Geburt festgelegt sind. Während die Welt von Down Below ein proletarisches Ghetto ist, präsentiert sich die von Up Above als glitzernd kapitalistisches Paradies der Privilegierten, eine Aufteilung, die man aus Fritz Langs Metropolis kennt, aber auch vom realen Gefälle zwischen Erster und Dritter Welt, armem Süden und reichem Norden. Wie bereits in seinem Debüt Nordeste erzählt Juan Diego Solanas, Sohn des bekannten argentinischen Regisseurs Fernando E. Solanas auch hier eine Geschichte von zwei radikal unterschiedlichen Welten. Verbunden sind die beiden Planeten durch den gigantischen Wolkenkratzer der Megacorporation TransWorld, über den alle Lebenssäfte und Farben von Down Below ausgebeutet werden.

Physikalisch mag das nicht ganz schlüssig sein, als Ausgangssituation für eine filmische Vision ist es durchaus kühn, allemal eine gute Vorlage für ziemlich verrückte Bildideen: Statt in den Himmel zu schauen, sehen die Menschen über ihren Köpfen eine andere Welt, die so tief hängt wie die Ufos in Independence Day. Es stellt sich schnell heraus, dass es für die Schauspieler wenig vorteilhaft ist, kopfüber zu spielen. Schon lustiger ist, dass Adam, als er sich Materie der anderen Welt umbindet, um seine große Liebe Eden gegen alle Regierungsverbote und Schwerkraftgesetze wiederzusehen, nicht nur seine Krawatte nach oben fliegt, sondern auf den Männertoiletten auch sein Urin, ein verräterisches Zeichen, dass er hier nicht hingehört.

Gespielt werden die Liebenden von Kirsten Dunst und Jim Sturgess, die einige Mühe haben, gegen die verkehrte Welt um sie herum anzuspielen, eine Welt die immer wieder so wirkt, als würde sie sich jeden Moment in ihre Pixel auflösen. Einem Film, der mit der Schwerkraft spielt, lässt sich leicht vorwerfen, selbst keine zu haben.

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