Kritik zu Männer im Wasser

© Pandora

2008
Original-Titel: 
Allt Flyter
Filmstart in Deutschland: 
19.08.2010
L: 
101 Min
FSK: 
keine Beschränkung

Die Stripper aus »Ganz oder gar nicht« treffen auf die Schlittenfahrer aus »Cool Runnings«: In Måns Herngrens schwedischer Komödie bewältigt eine Gruppe Männner ihre Midlife-Crisis mittels kompetitiven Synchronschwimmens

Bewertung: 3
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Es beginnt mit einem Rauswurf. Fredrik (Jonas Inde) und sein erfolgloses Hockeyteam werden aus der Trainingshalle verdrängt. Damit hat Fredrik nicht nur als Sportjournalist, sondern auch als Athlet versagt, von seiner Familiensituation ganz zu schweigen. Weil seine Exfrau Karriere machen will, quartiert sie kurzerhand die pubertäre Tochter bei ihm ein. Deren Sport allerdings bringt ihn auf eine Idee. Mit genügend Alkohol und ausgestopften Badeanzügen feiern Fredrik und seine Kumpels im örtlichen Schwimmbad einen Junggesellenabschied als Synchronschwimmer und machen witzige Filmaufnahmen davon, die bei der Hochzeit für große Lacher sorgen. Als sie daraufhin zu einem Gartenfest eingeladen werden, machen sie sich allerdings zum Gespött der Leute. Doch aus alkoholisiertem Spaß und bitterem Ernst wird eine neue Passion, die unsere tapferen Synchronschwimmer bis zur Weltmeisterschaft führt.

Männer im Wasser ist das »Cool Runnings« des Nordens. Allerdings unterfüttert der Film sein leicht schräges Emanzipationsdrama über Männer in der Midlife-Crisis mit einem Familienkonflikt, den jeder kennt, und sorgt damit für die nötige Erdung. Vielleicht ist der Film mit den kleinen Hürden, über die er seine Helden schickt, etwas zu harmlos – er wird jedoch auf lange Zeit der einzige bleiben, der Synchronschwimmen für Männer zum Thema macht.

Regisseur Måns Herngren hat das Drehbuch gemeinsam mit der Synchronschwimmtrainerin Jane Magnusson geschrieben und damit einen Sport ins Zentrum gerückt, den man weitläufig unterschätzt. Der Soundtrack von der schwedischen Indie-Band »The Soundtrack of Our Lives« treibt die machmal etwas zähe Handlung voran. Man wünscht sich, Herngren hätte sich etwas mehr auf seine Figuren konzentriert und etwas mehr absurde Weite in seinen Film gebracht. Die bemühte Nähe zur Wirklichkeit aber ist der Gegner des Absurden und macht den Film zu einem etwas zu einfachen Vergnügen.

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